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Sport: Wetten für Deutschland

Oddset soll der WM 2006 Millionen bringen

Berlin - Den Begriff „verdeckte Subvention“ mag Erwin Horak nicht. Dass die Fußball-Weltmeisterschaft 2006 mit Mitteln der staatlichen Lotterie Oddset finanziert wird, findet der Chef der Bayerischen Lottoverwaltung keineswegs anrüchig. „Das ist keine verdeckte Subvention, sondern eine klare Subvention“, sagt Horak. „Für einen guten Zweck.“

Die WM-Organisatoren haben sich für 2006 viel vorgenommen. Der Bund finanziert ein großes Kulturprogramm, auch die Länder stehen nicht zurück. Gemeinsam mit dem Deutschen Fußball-Bund (DFB) haben sie ein WM-Rahmenprogramm aufgelegt – mit Jugendaustausch, Schülerfußball und Kultur. Mindestens 24 Millionen Euro soll das kosten. „Dazu benötigen wir Hilfe vom Staat“, sagt DFB-Präsident Theo Zwanziger. „Unser Verband ist ja nicht für Museen und Musik zuständig.“ Zur Finanzierung ersannen die Länder einen Staatsvertrag. Der sah vor, dass die Überschüsse der staatlichen Sportwette Oddset zu zwölf Prozent an die WM-Organisatoren gehen. Doch die Einnahmen von Oddset stagnieren – wegen privater Wettanbieter, die meist attraktivere Quoten bieten.

Die Fußball-Funktionäre haben deshalb bei der Politik gebettelt – und diese will nun offenbar den Staatsvertrag ändern, bestätigen Insider. Demnach sollen die Überschüsse künftig auf der Basis des schwachen Oddset-Geschäftsjahrs 2003 berechnet werden. Bisher hatten sich die Erträge auf 2001 bezogen – damals hatte Oddset viel Geld verdient; steigern ließ sich das in diesem Jahr kaum. Die Folge beschreibt Zwanziger so: „Die von uns erhofften Überschüsse waren im Eimer.“

Die Politik drängt darauf, dass Oddset attraktiver wird. Das Unternehmen hat seinen Mindesteinsatz pro Wette auf einen Euro abgesenkt und bietet neue Wetten an. „Mehr können wir nicht tun“, sagt Horak. Übersetzt heißt das wohl: Wenn die Politik eine Subvention der WM wünscht, muss sie eben die Verträge ändern. In der kommenden Woche wollen die Ministerpräsidenten der Länder darüber beraten.

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