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Jetzt geht’s los! Mario Gomez (links) erzielt das frühe 1:0 für die Bayern, das erste seiner drei Tore in Cluj. Foto: AFP

© dpa

Sport: Wie Buddha in Transsilvanien Dank neuer Harmonie und Mario Gomez siegt Bayern München

4:0 in Cluj und zieht vorzeitig ins Achtelfinale der Champions League ein

Cluj – Manchmal haben Streitereien ja etwas Reinigendes. Denn sind die Wutwolken einmal verzogen, dann wirkt der Himmel umso klarer, auch der transsilvanische, am Mittwoch beim Champions-League-Abend über Cluj. Vor allem Bayerns Präsident Uli Hoeneß wirkte auf der verglasten Ehrentribüne nach seinem Generalkritik an Trainer Louis van Gaal und dem versöhnlichen Handschlag danach selten friedlich, wie von einer Last befreit. Die Hände vor dem Bauch verschränkt wie ein kleiner Buddha, sah er zu, wie die Spieler des FC Bayern München in völliger Harmonie zu einem 4:0 (2:0)-Sieg über CFR Cluj schaukelten – und vorzeitig ins Achtelfinale der Champions League. Die Tatsache, dass mit Mario Gomez einer den Entrechteten aus der zweiten Reihe, von van Gaal schwach und von Hoeneß stark geredet, mit drei Toren Mann des Spiels war, dürfte zu Hoeneß’ Tiefenentspannung beigetragen haben. Ebenso die Tatsache, dass den Bayern zum ersten Mal vier Startsiege in der Champions League gelangen.

„Es ist fantastisch, dass wir so einen Stürmer haben“, sagte van Gaal, „ich habe die Spielweise für ihn besser gemacht, und der macht die Tore“. Gomez selbst sprach von „einem hochverdienten Sieg“, und „natürlich freue ich mich über meine drei Tore“.

Bei derart versöhnlichen Szenen auf Seiten der Bayern wollte sich auch Cluj nicht Nachsagen lassen, ein Unfriedenstifter zu sein. Schon nach elf Minuten ließ sich Verteidiger Emil Dica vor dem eigenen Strafraum den Ball von Hamit Altintop abnehmen. Der Türke spielte nach außen zu Schweinsteiger, der quer zurück auf Ottl, dessen Schuss Clujs Torwart Eduard Stancioiu vor die Füße von Mario Gomez prallen ließ. Der so lange als Chancenentsorger verspottete Gomez ließ sich am 65. Geburtstag der bajuwarischen Stürmerlegende Gerd Müller diese Chance nicht entgehen und drosch den Ball zum 1:0 unter die Latte.

Cluj verlegte sich fortan aufs Zuschauen, so auch, als Altintop in der 24. Minute auf Schweinsteiger flankte, der den Ball per Kopf zu Gomez verlängerte, der wiederum aus drei Metern den Ball über die Linie müllerte. Ohnehin machte Vorlagengeber Schweinsteiger ein starkes Spiel auf ungewohnter Position: Der 26-Jährige spielte im Mittelfeld zentral offensiv, weil Thomas Müller zunächst geschont wurde. Der große Einsatz Schweinsteigers mündete aber auch in seiner zweiten Gelben Karte, er wird das nächste Spiel in Rom verpassen. Dem 2:0 folgten lange Passmeditationen im Mittelfeld, bis Bayern kurz vor der Pause wieder erwachte. Altintop schoss nach schöner Drehung Torwart Stancioiu genau in der Arme, der auch kurz vor dem Halbzeitpfiff gegen Gomez rettete.

Nach der Pause wollten die Transsilvanier jedoch beweisen, dass sie doch noch Biss hatten. In Minutentakt kamen sie nach der Pause zu Torchancen. Doch erst klärte Daniel van Buyten auf der Torlinie, nachdem er den Ball zuvor verstolpert hatte. Dann faustete Butt einen Schuss von Culio aus dem Winkel. Die folgende Ecke köpfte Felice Piccolo an den Pfosten. Und als sein italienischer Landsmann Roberto de Zerbi zum Kopfball ansetzte, klärte Butt mit sensationellem Reflex. Mitten in diese Drangphase streute Schweinsteiger einen Pass aus dem Augenwinkel auf Gomez, der sein drittes Tor erzielte. Der eingewechselte Müller traf noch zum 4:0. Spätestens da war der Friede wiederhergestellt. Tsp

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