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Sport: Wiederholung erwünscht

Alba will gegen Treviso den Umschwung schaffen – wie 2001

Berlin. Sehr wagemutig sind die Macher des Spielplans der Basketball-Bundesliga nicht, jedenfalls nicht, was die ersten Saisonspiele des Immer-Wieder-Meisters Alba Berlin betrifft. So wie es Menschen gibt, die jeden Herbst die Koffer packen und nach Gran Canaria fliegen, so schnappen Berlins Basketballer jedes Jahr ihre Sporttaschchen und fahren im Oktober nach Würzburg und Trier. Regelmäßige Gäste um diese Jahreszeit sind die Spieler aus Oldenburg. In ähnlich geordneten Bahnen geht es in der Europaliga zu. Was erstaunlich ist, schließlich werden die Gegner dort ausgelost. Wie schon vor einem Jahr erwischte Alba als Kontrahenten Efes Pilsen Istanbul und Benetton Treviso, wie 2001 trafen die Berliner im Oktober auf die Türken und empfingen kurz darauf die Italiener.

Damit nicht genug der Übereinstimmungen: drei Niederlagen, null Siege in der Euroleague vor Trevisos Auftritt damals, zwei Niederlagen, null Siege diesmal. Beide Male eine relativ knappe Auswärtsniederlage (in Istanbul bzw. Bologna), beide Male eine deutliche Schlappe im ersten Heimspiel. 69:88 gegen Olympiakos Piräus vor einem Jahr, 63:84 gegen Istanbul vor zwei Wochen. Wenn es so beständig weitergeht, müssten die Berliner, Letzter der Gruppe A, morgen (20.30 Uhr, Max-Schmeling-Halle, live in Inforadio) den Favoriten Benetton Treviso erneut schlagen. 89:83 gewann Alba vor einem Jahr. Den Sieg „können wir wiederholen“, sagt Trainer Emir Mutapcic. Es wäre nach neun Niederlagen Albas erster Euroleaguesieg seit dem 5. Dezember 2001 gegen Charleroi.

„Wir brauchen Mut, Selbstvertrauen und Herz und müssen Tyus Edney kontrollieren“, sagt Mutapcic, „er ist der beste Aufbauspieler Europas. Ich habe der Mannschaft gesagt, dass er 20 Punkte machen kann, aber er darf nicht andere in Szene setzen. Wir müssen ihm die Kreativität nehmen.“ 20 Punkte machte der US-Amerikaner, der auf Mithat Demirel und DeJuan Collins treffen wird, auch beim letzten Aufeinandertreffen in Berlin. Dafür, dass die Berliner sich gegen den Italienischen Meister durchsetzen, spricht auch die einzige Nichtübereinstimmung der Oktober-Ergebnisse: Vor einem Jahr verlor Alba in Trier, am Sonnabend gewannen die Berliner problemlos 97:78.

Statt wie im Vorjahr mit mehreren verletzten Nationalspielern, kämpft der Deutsche Meister noch mit der Integration neuer Spieler – doch sowohl Collins (27 Punkte in Bologna) als auch Jovo Stanojevic (27 in Trier) treffen von Spiel zu Spiel besser. Nach der Niederlage in Bologna vor einer Woche hatte Mutapcic moniert, dass bei seiner Mannschaft nach erfolgreichen Aufholjagden Zufriedenheit aufkam – und die Gastgeber prompt wieder davonzogen. Zufriedenheit ist gegen Treviso nicht zu erwarten. Das Spiel in Italien im Januar verlor Alba 71:100. Es war einer der peinlichsten Auftritte der Berliner in der Europaliga überhaupt.

Helen Ruwald

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