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Sport: Wiedersehen im Finale

Hockey: Deutsche und Argentinierinnen spielen 0:0

Mönchengladbach - Der Mann, der alles hatte kommen sehen, saß gestern am frühen Nachmittag eine Weile vor dem Vip-Zelt im Mönchengladbacher HockeyPark und wartete auf Markus Behrmann. Dabei musste sich der Präsident des Deutschen Hockey-Bundes Stephan Abel – er sagte: „Kann schon sein, dass da ein Remis herauskommt“ – nach dem Spiel zwischen Deutschland und Argentinien eine Weile gedulden. Denn Behrmann hatte einiges zu erklären. Soeben hatten sich Deutschland und Argentinien zum Abschluss der Vorrunde 0:0 getrennt. Bereits vorher hatte festgestanden, dass sich mit einem Unentschieden beide Mannschaften für das heutige Finale (15 Uhr) qualifizieren.

Es traf sich dabei gut für Behrmann, dass es an gleicher Stelle schon ein offensichtlicheres Vergehen am sportlichen Anstand gegeben hatte. Also griff Behrmann dankbar das 0:0 zwischen Deutschland und Südkorea bei der Herren-WM 2006 auf und betonte: „Das Spiel heute ist mit dem bei der WM nicht zu vergleichen.“ Damals hatten sich Deutschland und Südkorea mit dem Unentschieden für das Halbfinale qualifiziert, im Spiel hatte es kaum Torchancen gegeben. Diesmal sei es anders gewesen: Im Spiel zwischen dem Olympiasieger und WM-Dritten Argentinien habe es „wirklich gute Torchancen“ gegeben.

Es war allerdings auch so, dass sich das Spieltempo und die Konzentration der Spielerinnen ebenso in Grenzen hielten wie der unbedingte Wille zum Torschuss. „Beide Mannschaften haben gewartet, dass die andere Fehler macht. Und irgendwann haben wir eben gesehen, dass ein 0:0 genug ist, um ins Finale zu kommen“, beschrieb der argentinische Chefcoach Gabriel Minadeo das langsame Spiel. Darunter zu Leiden hatten die Niederländerinnen, denen wegen des Unentschiedens keine Chance mehr auf den Finaleinzug blieb. Das heutige Finale, versprach der Argentinier Minadeo, werde „ein völlig anderes Spiel“. Andreas Morbach

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