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Sport: Winterschlussverkauf in der Liga

Die Klubs der Fußball-Bundesliga haben ihre Suche nach Verstärkungen für die restlichen 16 Saison-Spieltage abgeschlossen. Vor dem Ablauf der Wechselperiode am gestrigen Dienstag investierten 13 der 18 Vereine aus der Ersten Liga nochmals insgesamt 25,9 Millionen Euro in neue Spieler.

Die Klubs der Fußball-Bundesliga haben ihre Suche nach Verstärkungen für die restlichen 16 Saison-Spieltage abgeschlossen. Vor dem Ablauf der Wechselperiode am gestrigen Dienstag investierten 13 der 18 Vereine aus der Ersten Liga nochmals insgesamt 25,9 Millionen Euro in neue Spieler. Mit den 147,25 Millionen Euro teuren Transfers im Sommer stiegen die Gesamtausgaben damit auf die neue Rekordhöhe von 173,15 Millionen Euro. Die alte Bestmarke aus der Spielzeit 1999/2000 von 146,5 Millionen Euro wurde damit deutlich übertroffen.

Verglichen mit den hohen Investitionen vor Saisonbeginn hielten sich die Clubs im diesjährigen Winterschlussverkauf allerdings zurück. Das trifft vor allem auf die Spitzenmannschaften der Liga zu. Lediglich Borussia Dortmund rüstete im Kampf um den Meistertitel noch einmal auf. Nachdem der BVB bereits im Sommer 37,1 Millionen Euro für Neuverpflichtungen bezahlt hatte, sicherte sich die Borussia nachträglich für insgesamt 6,73 Millionen Euro die Dienste des brasilianischen Offensivspielers Ewerthon und nach längerem Prozedere auch die des deutschen Nationalspielers Sebastian Kehl.

Lediglich Tabellenführer Bayer Leverkusen, Rekordmeister Bayern München, Hertha BSC und der SC Freiburg haben keinen Akteur nachverpflichtet. "Wir waren auf der Spur, aber es ist sehr schwierig, in der Winterpause einen Topspieler zu bekommen", sagte Bayer-Coach Klaus Toppmöller zur Zurückhaltung des Titelaspiranten. Auf die Möglichkeit, den Brasilianer Franca bereits vor dem 1. Juli 2002 zu verpflichten, verzichtete Bayer aus finanziellen Gründen. Auch Pokalsieger und Vizemeister FC Schalke 04 bezahlte kein Geld für neue Spieler, sondern wurde auf der Suche nach neuem Personal bei den eigenen Amateuren fündig.

Dagegen griffen der VfB Stuttgart und der Hamburger SV tief in die Vereinskasse. Beide Clubs leisteten sich in der Winterpause den jeweils teuersten Transfer der Vereinsgeschichte. Die Schwaben, die vor der Saison als einziger Bundesligist keinen neuen Spieler holten, nahmen den Portugiesen Fernando Meira für 7,7 Millionen Euro unter Vertrag. Die Hanseaten zahlten für den argentinischen Stürmer Bernardo Romeo 5,65 Millionen Euro. Prominente, allerdings günstige Neue holten sich 1860 München und der 1. FC Köln mit dem Kroaten Davor Suker und dem Kameruner Rigobert Song. Suker kündigte denn auch prompt gestern an, dass er gerne in München verlängern wolle. Geld spiele für ihn keine große Rolle mehr.

Weitaus weniger Geld haben nicht nur Köln, sondern auch die anderen Abstiegskandidaten 1. FC Nürnberg und Energie Cottbus ausgegeben. Dabei brachten diese drei Klubs die meiste Bewegung in den Transfermarkt. Der Tabellenvorletzte aus Nürnberg hat seit Saisonbeginn vier weitere Spieler nachträglich unter Vertrag genommen, Cottbus und Köln verpflichteten jeweils drei weitere Akteure.

Die bisherige Transferregelung erleichterte den Vereinen das Nachrüsten. In diesem Jahr war die Transferliste seit dem 1. Juli bis zum 15. Januar durchgehend geöffnet. Dies soll sich ab der kommenden Spielzeit ändern. "In Zukunft wird es nur noch zwei Transferperioden geben, das wurde bereits im vergangenen Jahr von der Fifa und der Uefa beschlossen", sagt Wilfried Straub, Vorsitzender der Geschäftsführung der Deutschen Fußball-Liga (DFL).

Ziel der Uefa ist es, in Zukunft nur noch nach Saisonende bis zum 31. August und ein weiteres Mal vom 1. bis zum 31. Januar die Transferlisten zu öffnen. "Allerdings bedarf diese Zeiteinteilung noch der Zustimmung der Fifa. Darin sehe ich aber kein Problem", sagte Straub.

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