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Sport: Wirbel zum Gold

Deutsche Männer werden in Hannover Trampolin-Weltmeister

Hannover (dpa/Tsp). Es war zum Indie-Luft-Springen. Die deutschen Trampolin-Fans kamen bei den 23. Weltmeisterschaften in Hannover aus dem Feiern gar nicht raus. Zunächst feierten sie den ersten Männer-Mannschafts-Titel nach 17 Jahren. Mit 120,8 zu 120,7 Punkten besiegten die Deutschen den Favoriten Russland mit den mehrfachen Weltmeistern Moskalenko, Knitschew und Russakow. Am Samstag gab es dann dreimal Bronze für beide Doppelmini-Teams sowie das Synchronpaar Anna Dogonadze/Jessica Simon (Bad Kreuznach). Den Erfolgstag rundeten die Doppelmini-Spezialisten ab.

Erst holten sich Nancy Rinkau (Cottbus), Christina Jansen (Pinneberg), Kathrin Deuner (Cappeln) und Annika Cloppenburg (Aschendorf) im Finale mit 92,9 Punkten den dritten Platz hinter dem alten und neuen Weltmeister Russland (94,1) und den USA (93,4). Anschließend mussten sich Nico Gärtner (Cottbus), Dennis Luxon (Salzgitter), Martin Gromowski (Bad Kreuznach) und Uwe Marquardt (Cottbus) im Medaillen-Kampf mit 95,0 Zählern nur Kanada (96,1) und den USA (95,5) beugen.

Cheftrainer Michael Kuhn hatte vor dem Finale der Männer nur auf Silber getippt. Zur Mannschaft gehörten der Deutsche Meister Markus Kubicka (Frankfurt/Main), Lokalmatador Henrik Stehlik (Salzgitter), Adam Götz (Stuttgart) und der Olympia-Neunte Michael Serth (Schaafheim). Die deutschen Frauen, WM-Zweite von 2001, landeten mit einem Rückstand von 2,1 Punkten auf die Medaillenrunde nur auf dem 7. Rang.

Cheftrainer Kuhn war stolz auf seinen taktischen Schachzug bei der Nominierung des Teams. „Mir fehlen die Worte“, stammelte er, der 1986 selbst Mannschafts-Weltmeister war. Im Finale entschied sich Kuhn gegen Routinier Serth und für den 20-jährigen Debütanten Adam Götz (Stuttgart), der sich trotz zwei gebrochener Finger glänzend durch die Vorrunde kämpfte. Mitinitiator war am Rande des Geschehens der im Finale nicht eingesetzte Michael Serth, der die verbotene Doppelung eines Elements in Russakows Kür entdeckte und mit auf die Reduzierung des Schwierigkeitsgrades von 15,1 auf 14,3 drängte.

Seine Aufmerksamkeit war laut Serth darauf zurückzuführen, dass 2001 zunächst die Russin Irina Karawajewa als Weltmeisterin ausgerufen wurde, ehe die falsche Eingabe der Schwierigkeitsgrade durch zwei Kampfrichter entdeckt wurde und das Gold an Anna Dogonadze ging. „So eine Nummer passiert uns Deutschen nicht noch mal“, sagte der 28-Jährige aus Schaafheim, der wegen seiner Nicht-Nominierung für das Finale nicht richtig sauer war: „Der Trainer hat alle nach der Meinung gefragt und sich dann für Götz entschieden. Alles ist nun gut, wir haben Gold, ich auch, Götz auch, also sind wir alle happy.“

Genauso glücklich war Markus Kubicka. Mit 40,9 war er der deutsche Matchwinner. Zudem hatte er zuletzt auch privaten Anlass zur Freude nach einer positiven Operation seines Vaters wegen einer schweren Krankheit. „Ich hoffe, dass sich mein Vater darüber freut und die Krise eher meistert“, erklärte der mehrfache Deutsche Meister.

„Das ist einfach nicht zu fassen, denn das Feld war unheimlich stark“, freute sich Bundestrainerin Ute Luxon-Pitkamin über den dritten Platz für Anna Dogonadze und ihre Vereinskollegin Jessica Simon im Synchron-Wettbewerb. Dogonadze und Simon springen erst seit Ende Juni zusammen, weil Nicole Maintz beim Weltcup in Paris erkrankte. Mit dem Schwierigkeitsgrad von 11,8 erzielten sie 46,4 Punkte und mussten damit nur Galina Lebedewa/Tatjana Petrenia aus Weißrussland (48,8) und Julia Domschewska/Olena Mowdschan (Ukraine/48,1) den Vortritt lassen.

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