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Sport: WM-Gürtel im Mittelgewicht: Weltmeister Krajnc schenkt besser aus

Gewöhnlich sieht Bert Schenk fast lieb aus, bevor er in den Ring steigt. Wie der Kumpel von nebenan und nicht wie ein Profi-Boxer mit ernsten Absichten.

Gewöhnlich sieht Bert Schenk fast lieb aus, bevor er in den Ring steigt. Wie der Kumpel von nebenan und nicht wie ein Profi-Boxer mit ernsten Absichten. Vielleicht hat er sich deshalb für den Kampf gegen seinen Trainingsgefährten Armand Krajnc einen alles vernichtenden Blick ausgedacht. Immerhin wollte sich Schenk den verlorenen WBO-Weltmeistertitel von seinem schwedischen Kontrahenten zurückholen, der ihm kampflos nach einem Sehnenabriss abhanden gekommen war.

So richtig beeindruckend kann der Blick für Krajnc aber nicht gewesen sein, denn er behielt am Sonnabendabend im Neuköllner Estrel-Hotel den WM-Gürtel im Mittelgewicht. Immerhin konnten beide Boxer aus dem Stall der Universum-Box-Promotion den Kampf lange offen gestalten. In der sechsten Runde kam dann aber für Schenk der schmerzliche Niederschlag und der technische K. o. Beim ersten Treffer konnte er sich mit einem Ausspucken seines Mundschutzes noch aus der Affäre retten. Es kostete ihn ein Anzählen, schenkte ihm jedoch wertvolle Sekunden. Doch wenig später traf Krajnc nochmals hart, und dem amerikanischen Ringrichter blieb nichts anderes übrig, als den Kampf zu beenden.

Bedeutet das auch das Ende für Schenks Karriere? Sein ehemaliger Trainer Torsten Schmitz, inzwischen Betreuer von Krajnc, gibt dem Berliner für die Zukunft wenig Chancen. Das sieht allerdings Manager "Don" Kohl ganz anders, der weiter mit Schenk planen will - wenn jener weiter so intensiv wie jüngst arbeitet. Schmitz bedauert auch die Art der Trennung von Schenk. Ohne Aussprache seien sie auseinandergegangen, sähen sich auch jetzt noch kaum in die Augen. Schmitz hat als Ersatz für diese Enttäuschung den Weltmeister unter seinen Fittichen. Über Schenks Karriere aber hängen Fragezeichen.

Ingo Wolff

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