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Sport: Wo der Irrsinn Methode ist

Der letzte Versuch, hier bin ich noch einmal.“ Helge Schneider hat diese Zeilen gesungen, später im Lied fragt er: „Wie gefällt euch meine alte Frisur?

Der letzte Versuch, hier bin ich noch einmal.“ Helge Schneider hat diese Zeilen gesungen, später im Lied fragt er: „Wie gefällt euch meine alte Frisur?“

Die Frage mit der Frisur könnte Frank Schaefer den Spielern des 1. FC Köln heute auch stellen. Ziemlich genau vor einem Jahr wurde er an gleicher Stelle freigestellt, sein Anblick dürfte den meisten noch vertraut sein. Damals galt der bibeltreue Trainer den Verantwortlichen als zu weich, um den drohenden Abstieg zu verhindern. Nun übernimmt er in der gleichen Situation, in der er vor zwölf Monaten für ungeeignet erklärt wurde.

Die Personalie Schaefer verdeutlicht die Hilflosigkeit und das Chaos, welches rund um den 1. FC Köln herrscht. Schaefer wurde von Volker Finke geschasst. Der holte als neuen Trainer Stale Solbakken und stolperte später selbst über den Norweger. Solbakken ist jetzt auch weg, Schaefer wieder da. Droht nun Finkes Rückkehr? Zuzutrauen wäre es den Kölnern. Kein Verein in der Bundesliga verfügt über derart selbstzerstörerische Kräfte. Beinahe nirgendwo wurden zuletzt so viele Fehler gemacht. Ohne Präsidenten, ohne Sportdirektor und bald auch ohne Podolski steuert der FC Richtung Zweite Liga.

Noch steht Köln vor Hertha BSC und Kaiserslautern auf dem Relegationsplatz. In Berlin wurde vor einiger Zeit ebenfalls der Trainer getauscht – mit mäßigem Erfolg. Schaefer muss nun in vier Spielen ein Wunder vollbringen und Spieler zu Höchstleistungen animieren, die zuletzt eher durch nächtliche Alkoholeskapaden und Eitelkeiten als durch fußballerische Glanzleistungen von sich reden machten. Der hübsche und im Jahreszyklus aufgeführte Trainer-Ringtausch ist da nur eine von vielen ungewollt komischen Anekdoten in einem Klub, der den Irrsinn in der Vereinssatzung festgeschrieben hat.

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