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Sport: Wünsche, die kein Geld kosten dürfen Michael Molata kommt zu Union – und das war’s auch schon fast

Von Karsten Doneck Berlin. Georgi Wassilew hat ein Anliegen: Er wünscht sich einen torgefährlichen Stürmer, „ohne Geld ausgeben zu müssen“.

Von Karsten Doneck

Berlin. Georgi Wassilew hat ein Anliegen: Er wünscht sich einen torgefährlichen Stürmer, „ohne Geld ausgeben zu müssen“. Dem Trainer des 1. FC Union konnte geholfen werden. Aber anders, als er sich das vorgestellt hat. Als der Fußball-Zweitligist gestern mit den Vorbereitungen auf die Saison 2002/03 begann, kam auch Theo Gries im Trainings-Outfit aus dem Kabinentrakt in der Wuhlheide. Gries hat Ende der Achtziger- bis Mitte der Neunzigerjahre für Hertha BSC in 176 Punktspielen 74 Tore erzielt. Doch das ist lange her, der Torjäger ist inzwischen schon 41 Jahre – keine Hilfe für Wassilew.

Gries könnte ihm immerhin ein paar Tipps geben, ist er doch während seiner Ausbildung zum Fußballlehrer derzeit Trainer-Praktikant bei Union. „Ich wollte noch mal ein paar andere taktische Varianten kennen lernen, und Krassimir Balakow hat mir geraten, das Praktikum bei Wassilew zu machen“, erzählt Gries. Balakow, Profi beim VfB Stuttgart, und Wassilew stammen aus Bulgarien und pflegen seit Jahren regen Kontakt.

Unions Stürmerproblem lösen aber weder Gries noch Balakow. Zum ersten Trainingstag begrüßte Wassilew gleich drei Kandidaten: Rachid Djebaili (27), algerischer Nationalspieler und zuletzt beim FC St. Johnstone, Fathi Tastan (22) von Westfalia Herne und Zoran Novakovic (26) von OFK Belgrad. Ein vierter angekündigter Proband, der Nigerianer Ndidi Anumnun, fehlte beim Probetraining. Es gebe Visumprobleme, hieß es.

Wassilew weiß, dass Unions Kassenstand nur noch eine Verstärkung zulässt. Zuvor durfte er sich vier Neue auswählen: Jan Sandmann kommt vom Hamburger SV, Heiner Backhaus aus Hannover und Yousef El Akchaoui von Exelsior Rotterdam. Große n? Nun ja. Zumindest Michael Molata ist in der Branche ein Begriff. Der 29-Jährige Abwehrspieler spielte für Arminia Bielefeld und den HSV in der Bundesliga, in der Zweiten Liga hat er es immerhin auf 204 Einsätze gebracht. Im Sommer ist Molata mit Babelsberg in die Regionalliga abgestiegen.

Mehr war halt nicht drin, „wegen der Kirch-Krise“, sagt Wassilew, macht sich aber selbst Mut: „Ich glaube, dass Union weniger Probleme kriegt als andere Vereine. Wir planen ja nicht mit einem so großen Budget." Die Gleichung bei Union ist indes nicht unbedingt aufstiegsverdächtig: kleines Budget, kleiner Kader. Maximal 22 Profis werden Wassilew zur Verfügung stehen. Ziemlich wenig für eine lange Saison. „Was soll ich machen?“, fragt Wassilew und weiß selbst den besten Rat: „Wir müssen eben die Qualität jedes Spielers verbessern, brauchen Disziplin, um von Sperren möglichst verschont zu bleiben, und Glück, dass wir nicht zu viele Verletzte haben."

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