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Sport: Zehn Minuten machen den Unterschied

VfB Stuttgart gewinnt nach 0:1-Rückstand in Athen 3:1 und ist auf dem Weg ins Achtelfinale

Athen (Tsp). Felix Magath mag Athen. Zu seiner aktiven Zeit beim Hamburger SV gewann er in Athen in vier Spielen viermal, darunter auch das EuropapokalFinale 1983 gegen Juventus Turin. Auch gestern Abend gefiel es Magath in der griechischen Metropole. Als Teammanager führte Magath den VfB Stuttgart nach schwacher Anfangsphase und einem 0:1-Rückstand zum 3:1 (0:0)-Sieg über Panathinaikos Athen. Damit kam der Fußball-Bundesligist im vierten Spiel der Gruppe E zum dritten Sieg. Die Tür ins Achtelfinale der europäischen Meisterklasse ist weit offen. „Das gibt Selbstvertrauen. Wir haben uns in der zweiten Halbzeit enorm gesteigert“, sagte Magath nach dem Spiel.

Lange sah es so aus, als ob die Partie gar nicht angepfiffen werden würde. Stundenlange Regenfälle hatten den Rasen im Apostolos-Nikolaidis-Stadion unter Wasser gesetzt. Doch als der italienische Schiedsrichter Massimo de Santis den Platz begutachtete, hatte es längst aufgehört zu regnen. Der Boden war zwar weiterhin sehr tief, aber bespielbar.

Nicht unbedingt eines Champions-League-Spiels würdig war auch die Kulisse. Gerade mal 6000 Zuschauer, unter ihnen Griechenlands Nationaltrainer Otto Rehhagel, wollten die Partie sehen. Viele der Panathinaikos-Anhänger waren aus Protest über das letzte 0:0 gegen Haldikona Piräus zu Hause geblieben. Nach dem Duell mit dem Aufsteiger waren Trainer Itzhak Shum, Vereinspräsident Argiris Mitsou und die Spieler mit Schalensitzen beworfen worden.

Panathinaikos war offensichtlich um Wiedergutmachung bemüht. Jedenfalls gaben die Griechen, die das Hinspiel 0:2 verloren hatten, lange Zeit klar den Ton an. Stuttgarts Torhüter Hildebrand hatte weit mehr zu tun als sein Gegenüber Nikopolidis. In der Abwehr wurde Bordon vermisst, der sich gerade einer Leistenoperation unterziehen musste. „Wir haben uns zu sehr hinten reindrängen lassen“, bemängelte Felix Magath zur Pause. Stuttgarts Sturmspitzen Kuranyi und Szabics waren lange Zeit völlig abgemeldet. Erst in den letzten fünf Minuten vor der Pause hatten sie zwei Chancen, die jedoch nichts einbrachten. Das torlose Unentschieden nach den ersten 45 Minuten war höchst schmeichelhaft für den Bundesliga-Tabellenführer.

Der spielte nach Wiederanpfiff mit Hleb für Vranjes und mit Heldt für Amanatidis. Das wirkte sich positiv auf das Stuttgarter Spiel aus. Doch die besseren Angriffsaktionen hatten weiter die Gastgeber. Immer wieder wurde Hildebrand geprüft, er bestand alle Aufgaben mit Bravour. Nach einer Stunde wurde er dann doch bezwungen. Wieder einmal griffen die VfB-Abwehrspieler einen Angreifer zu spät an, und Konstantinou war dankbar. Gegen seinen platzierten Flachschuss ins Toreck war auch Hildebrand machtlos.

Es sah schlecht aus für den VfB. Doch nicht lange. Nur acht Minuten später misslang Fissas bei einer scharfen Flanke vors Tor die Rettungsaktion, und der Ball landete im eigenen Tor zum 1:1. Stuttgarts junge Mannschaft hatte gut gekontert, bedurfte allerdings der unfreiwilligen Mithilfe eines Atheners.

Dieser Treffer gab den Schwaben Auftrieb, und ihre Fans machten sich auf den so schwach besetzten Rängen immer lauter bemerkbar. Und sie sollten in noch bessere Stimmung kommen. Kuranyi und Hinkel machten aus dem 1:1 ein 3:1 – binnen zehn Minuten war die Partie, die Panathinaikos lange Zeit so klar beherrscht hatte, zugunsten des deutschen Vizemeisters gekippt. Dass der Gegner letztlich nicht europäische Spitzenklasse darstellt, soll den VfB nicht weiter interessieren. Sein Höhenflug geht auch in der Champions League weiter.

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