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Sport: Zeit zu bremsen

Sie ist das Goldene Kalb des Fußballs. Die Vereine führen Jahr für Jahr einen aberwitzigen Tanz um sie auf, um ja in der ersten Reihe zu stehen, wenn der segnende Regen des Geldes niedergeht – die Champions League.

Sie ist das Goldene Kalb des Fußballs. Die Vereine führen Jahr für Jahr einen aberwitzigen Tanz um sie auf, um ja in der ersten Reihe zu stehen, wenn der segnende Regen des Geldes niedergeht – die Champions League. Schon so mancher Verein hat Haus, Hof, Zukunft und Seele verpfändet, um nur mitspielen zu dürfen. Immer in dem Glauben, dass großes Geld nur dort zu verdienen sei.

Und nun das: Der FC Barcelona, der Gewinner der letzten Lotterie, hat im Angesicht des größten Erfolges im Klubfußball doch tatsächlich Verluste gemacht. 21 Millionen Euro Minus in diesem Jahr, trotz Titelgewinnen in Europapokal und Meisterschaft. Fast die Hälfte der 64 Millionen Euro für den Champions-League-Sieg ging nur für Prämien drauf, Gehälter sind dabei noch nicht eingerechnet.

Dabei gilt der FC Barcelona doch als das Ideal der meisten Fußball-Romantiker: Natürlich kauft der Verein auch für Millionen ein, aber das Gros der Erfolgsmannschaft kommt aus der eigenen Nachwuchsakademie. Klar, Barça ist zwar eine Weltmarke und hat Gegenwerte in Form von Immobilien und den Marktwerten der Spieler – dem stehen aber 364 Millionen Euro Gesamtschulden gegenüber.

Das Beispiel zeigt: Wenn nicht einmal Barcelona profitabel wirtschaftet, dann wird es höchste Zeit, dass bald das Financial Fair Play greift. Bei der beschlossenen Schuldenbremse der Uefa, die ab 2012 schrittweise eingeführt wird, handelt es sich zwar um keine in Stein gemeißelten Gebote. Aber sie sind ein Anfang, um dem Wahnsinn Einhalt zu gebieten, bevor die große Pleitewelle kommt. Denn nicht jeder Klub hat Gegenwerte wie Barcelona.

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