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Alexander Zverev wuchs am Mittwoch über sich hinaus.

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Zuschauer begeistert: Zverev in Hamburg im Achtelfinale

Der deutsche Tennisspieler Alexander Zverev spielt sich am Rothenbaum in die Herzen der Zuschauer. Der 17 Jahre alte Lokalmatador steht im Achtelfinale von Hamburg und könnte eine große Zukunft vor sich haben.

Tobias Kamke und Alexander Zverev haben das Tennis-Publikum am Rothenbaum begeistert und das Achtelfinale beim ATP-Turnier in Hamburg erreicht. Der Lübecker Kamke besiegte am Mittwoch den argentinischen Vorjahresfinalisten Federico Delbonis mit 6:3, 6:4. Die Nummer 82 der Weltrangliste trifft nun auf den an Nummer vier gesetzten Ukrainer Alexander Dolgopolow. Der 17-jährige Hamburger Zverev wuchs gegen den erfahrenen Russen Michail Juschni beim 7:5, 7:5 über sich hinaus. Sein nächster Gegner ist der Kolumbianer Santiago Giraldo.

Überraschend ausgeschieden ist bei dem mit 1,3 Millionen Euro dotierten Sandplatzturnier Titelverteidiger Fabio Fognini. Der Italiener unterlag dem serbischen Qualifikanten Filip Krajinovic fast lustlos mit 4:6, 0:6.

Der 1,96 Meter große Schlaks Zverev hat dagegen das Zeug zum Publikumsliebling. Die 6000 Zuschauer am Centre Court peitschten den Lokalmatador nach vorn. Besonders mit seinen Aufschlägen setzte der Juniorensieger der Australian Open seinen Gegner aus Moskau unter Druck. Lediglich den Stopps von Juschni hatte Zverev nichts entgegenzusetzen. „Es hat Spaß gemacht. Ich komme hierher, seit ich zwei Jahre alt bin, nun stehe ich mittendrin und weiß gar nicht, was los ist. Meinetwegen kann es so weitergehen“, meinte der überwältigte Zverev nach seinem zweiten Sieg auf der ATP-Tour. Im Vorjahr hatte er mit dem Finaleinzug im Juniorenwettbewerb der French Open bereits sein großes Talent angedeutet.

Der neun Jahre ältere Mischa, derzeit mit einem Gipsverband außer Gefecht gesetzt, feuerte seinen Bruder immer wieder an. Der jüngere der beiden fing erst vor kurzem mit regelmäßigem Fitness- und Krafttraining an, weil er durch Wachstumsschübe immer wieder Schmerzen verspürte. In den vergangenen drei Jahren ist er um 30 Zentimeter in die Höhe geschossen.

Kamke hatte einen genauen Plan, wie er gegen Sandplatzspezialist Delbonis agieren wollte. „Das hat mir Ruhe und Sicherheit gegeben, ich habe auch Fehler zwischendurch akzeptiert. Ich traue mir zu, solche Leute zu schlagen“, sagte Kamke. Zwar habe er seine Wildcard nun gerechtfertigt, zufrieden ist der Wahl-Hamburger aber noch nicht: „Ich nehme die konstruktive Kritik von Michael Stich gern an. Es zeigt, dass er mir mehr zutraut, als ich hier in den letzten Jahren gezeigt habe.“ Der Turnierdirektor und einstige Wimbledonsieger hatte gesagt, Kamke komme mit dem Druck vor heimischem Publikum nicht gut klar.

Auf einen Einsatz im Doppel an der Seite von Julian Reister muss Kamke verzichten. Sein Partner verspüre Schmerzen in der angerissenen Kapsel und habe nach der Aufgabe im Einzel auch den Doppelstart am Rothenbaum abgesagt, berichtete Kamke. (dpa)

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