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Sport: Zwei Deutsche an der Kreuzung Nico Rosberg gibt Gas, Ralf Schumacher hofft

Sao Paulo - Nico Rosberg hatte sich den denkbar ungünstigsten Zeitpunkt für seine Glanzleistung ausgesucht. Im Wirbel um das spektakuläre WM-Finale der Formel 1 fand die aufregende Fahrt des Deutschen nicht die Aufmerksamkeit, die sie verdient gehabt hätte.

Sao Paulo - Nico Rosberg hatte sich den denkbar ungünstigsten Zeitpunkt für seine Glanzleistung ausgesucht. Im Wirbel um das spektakuläre WM-Finale der Formel 1 fand die aufregende Fahrt des Deutschen nicht die Aufmerksamkeit, die sie verdient gehabt hätte. Der gebürtige Wiesbadener fuhr auf der Strecke von Interlagos mit Platz vier das bisher beste Ergebnis seiner Formel-1-Karriere heraus und zeigte dabei waghalsige Überholmanöver am Limit, als er sich in der Endphase an den beiden BMW-Piloten Nick Heidfeld und Robert Kubica vorbeiquetschte. Auch wenn er um den Lohn noch fürchten muss, weil ihm im Streit um die Benzintemperatur seines Williams noch die nachträgliche Disqualifikation droht (siehe Artikel links), war es der gelungene Abschluss eines starken zweiten Grand-Prix-Jahres für den 22-Jährigen, der am Ende mit 20 Punkten WM-Neunter wurde. „Es ist toll, so in den Winter zu gehen“, sagte Rosberg.

Allerdings brauchte Rosberg diese Vorstellung gar nicht mehr, um auch andere Teams auf sich aufmerksam zu machen. Sein Chef Frank Williams ist längst nicht mehr der einzige, der „alle Anzeichen eines künftigen Weltmeisters“ bei ihm erkannt hat. So ist er im Gespräch für das zweite McLaren-Cockpit, wenn Fernando Alonso geht. Aber im Moment spricht vieles dafür, dass Rosberg noch ein Jahr bei Williams bleibt. Angesichts der Nähe zwischen McLaren-Chef Ron Dennis und Lewis Hamilton hat Rosbergs Vater und Manager Keke offensichtlich Bedenken, dass sein Sohn nur die Nebenrolle spielen würde. Und in der McLaren-Führung scheint es die Befürchtung zu geben, Rosberg könne vielleicht zu gut sein, so dass man wieder zwei extrem starke Piloten hätte, die sich am Ende gegenseitig bekriegen. Zeit genug, sich über seine Zukunft Gedanken zu machen, hat Rosberg nun im Urlaub. „Ich werde mich wie ein Maikäfer auf dem Rücken in die Sonne legen“, sagte er grinsend.

Ganz so sorglos kann Ralf Schumacher, der sich mit einem unspektakulären elften Rang nach drei Jahren von Toyota verabschiedete, nicht in die Zukunft blicken. Zwar verkündete er wieder, er sei sich sicher, auch 2008 in der Formel 1 zu fahren. Aber außer einem Cockpit im kleinen Spyker-Team, das fortan Force India F1 heißen soll, gibt es kaum noch Optionen. Die Möglichkeit Williams jedenfalls dürfte vom Tisch sein, wenn Nico Rosberg bleibt. Karin Sturm

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