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Sport: Zwei vorne, zwei hinten

Nach dem 2:2 gegen Odense BK muss Hertha BSC um das Weiterkommen im Uefa-Cup bangen

Von Karsten Doneck, dpa

Berlin - Es ist nicht so, dass sich Hertha BSC nicht um seine Fans bemühen würde. Eine Stunde vor dem Beginn des Spiels gegen Odense BK verloren sich erst 300 Fans im Berliner Olympiastadion, trotzdem erhielten sie vom Stadionsprecher eine fast schon persönliche Begrüßung. „Schön, dass ihr da seid, liebe Hertha-Fans“, rief er in sein Mikrophon, „willkommen beim ersten Uefa-Cup-Heimspiel dieser Saison.“ Seit gestern ist allerdings fraglich, ob die Hertha-Fans in dieser Saison auch in den Genuss eines weiteren Uefa-Cup-Heimspiels kommen werden. Gegen den Tabellendritten der dänischen Liga aus Odense reichte es für den Berliner Bundesligisten lediglich zu einem 2:2 (1:1).

„Wir können mit dem Resultat nicht zufrieden sein“, sagte Herthas Trainer Falko Götz. Nur 25 Minuten lang hatte Hertha BSC spielerisch überzeugen können, ansonsten aber gestalteten die Dänen das Spiel offen. Im Rückspiel am 28. September in Odense muss Hertha BSC nun schon gewinnen oder mindestens ein 3:3-Unentschieden erreichen, um die Gruppenphase des Uefa-Cups zu erreichen. Das scheint nach der gestrigen Leistung fraglich.

Immerhin, bemerkte Trainer Falko Götz, könne sich keiner der nur 12 841 Zuschauer beschweren, kein attraktives Spiel gesehen zu haben. Das aber war auch den Gästen aus Dänemark zu verdanken, allen voran Spielmacher Tobias Grahn. Der 25 Jahre alte Schwede spielte in der ersten Halbzeit mehrmals die Berliner Defensive nach Belieben aus und leitete den Führungstreffer für Odense ein. Nach Sofian Chaheds Ballverlust trug Grahn den Ball durch die Berliner Hälfte, spielte auf die rechte Seite auf Martin Borre, dessen Flanke der Berliner Josip Simunic unbedrängt zum 0:1 ins eigene Tor schlug. Danach musste Fiedler sein Team vor einem höheren Rückstand bewahren. „Wir haben uns am Anfang zu sehr aufs Spielerische verlassen“, sagte Götz. Der körperliche Einsatz sei zu kurz gekommen.

Erst nach einer halben Stunde kamen die Berliner besser ins Spiel. In der 38. Minute erfassten die Offensivbemühungen von Hertha BSC auch Christian Gimenez, der erstmals an die Mittellinie zurückkam. Wahrscheinlich in der Hoffnung, erstmals auch den Ball berühren zu dürfen. Prompt wurde er gefoult – und erzielte im darauffolgenden Angriff nach Flanke von Friedrich aus sieben Metern den Ausgleich. „Das 1:1 war verdient, wir haben bis zur Halbzeit mehr Druck nach vorne aufgebracht“, sagte Trainer Falko Götz.

Gefährlich aber waren die Berliner nur, wenn sie über außen spielten. Zu oft verzettelte sich vor allem Bastürk. „Wir haben nur durch die Mitte gespielt, wenn wir mal schnell über außen nach vorne gespielt haben, standen wir direkt vor dem Tor“, sagte Dick van Burik. Entsprechend fiel der Treffer zum 2:1. Malik Fathi flankte auf Kevin-Prince Boateng, der aus 20 Metern den Ball ins rechte Eck setzte. Doch nur drei Minuten später fiel der erneute Ausgleichtreffer. Chahed verlor wieder den Ball an der Außenlinie an Grahn, dessen Hereingabe schoss Oliveira zum 2:2 ins Tor.

Boateng, der nach seinem Meniskusanriss zum ersten Mal von Beginn an spielte, hatte noch zwei gute Gelegenheiten. 25 Minuten aber vor Schluss wurden die Spieler vorsichtiger, freuten sich mit den wenigen Zuschauern offenbar auf den Abpfiff. „Das Spiel nach dem 2:2 hat mir nicht gefallen“, sagte Hoeneß. Er sah jedoch einen Gewinn an Attraktivität gegenüber vergangenen internationalen Auftritten. Vielleicht kann sich Hertha ja im nächsten Uefa-Cup-Heimspiel noch weiter steigern. Wenn es dazu kommt.

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