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Ein Punkt reicht nicht! Unions Torhüter Rafal Gikiewicz ärgert sich über das 1:1 in Regensburg. Foto: Armin Weigel/dpa

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Zweite Bundesliga: Halbvolle Gläser beim 1. FC Union

Der Zweitligist aus Köpenick stört sich an den vielen Unentschieden. "Ich will Erster werden", sagt Torhüter Rafal Gikiewicz.

Rafal Gikiewicz grüßte am Montagmittag im Stadion An der Alten Försterei freundlich aus der Ferne. Der Torwart des 1. FC Union war einen Tag nach dem 1:1 bei Jahn Regensburg wieder die Ruhe selbst. Knapp 24 Stunden zuvor sah das noch ganz anders aus. Unmittelbar nach dem Abpfiff, der das achte Remis der Berliner in dieser Saison besiegelte, war der Pole fast wie ein Vulkan ausgebrochen.

Während ein Großteil der Mannschaft sich bereits bei den 1000 mitgereisten Anhängern für die Unterstützung bedankte, war Gikiewicz am Mittelkreis scheinbar im Frustgespräch mit Torwarttrainer Michael Gspurning. Gikiewicz fuchtelte mit den Armen herum. Er zeigte nach links und rechts. Dann reckte er seine immer noch in den schwarz-orangefarbenen Handschuhen steckenden Finger nach oben, als ob er noch einen Elfmeter erwarten würde. So wie am Sonntag in Regensburg, als er einen Strafstoß von Sebastian Stolze locker pariert hatte.

Gikiewicz ärgerte sich vielleicht über den 1:1-Ausgleich der Regensburger durch Jann George, dessen Bogenlampe sich in die rechte obere Ecke senkte. Vor allem aber frustrierte ihn die mangelhafte Leistung, die Union wieder mal zwei Punkte kostete.

Der Remiskönig der Liga teilte zum vierten Mal in Folge die Punkte. Denen, die wie Gikiewicz unbedingt in die Bundesliga wollen, reicht das nicht. „Ich schaue immer nach vorn und habe hohe Ziele. Ich schaue nicht nach dem zweiten, dritten oder vierten Platz in der Zweiten Liga. Ich will Erster werden“, sagte Gikiewicz"Offiziell ist das Saisonziel der Köpenicker ein anderes. Trainer Urs Fischer erinnerte am Montag daran, dass man sich tabellarisch im Vergleich zum achten Rang in der Vorsaison verbessern und spielerisch eine gewisse Stabilität hinbekommen wollte. „Der Weg nach oben ist möglich, aber auch der nach unten“, sagte Fischer. „Ich bin bei Rafal Gikiewicz. Wenn man sich die Spiele anschaut, haben wir zu wenige Punkte. Aber für mich ist das Glas halbvoll und nicht halbleer.“

Die Frage, ob der Kader vielleicht noch mehr Typen vom Schlag eines Gikiewicz bräuchte, verneinte Fischer. Die Mannschaft sei selbstkritisch genug. „Das Ergebnis in Regensburg hat den Spielern überhaupt nicht gepasst“, sagte der Schweizer.

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