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Zweite Bundesliga: Nach sieben Siegen scheint die Sonne

Arminia Bielefeld führt souverän die Zweite Liga an. Insbesondere zwei Personen haben nur fünf Monate nach dem Abstieg wieder Licht in den grauen Bielefelder Fußballalltag gebracht.

Paderborn - Als die Bielefelder Spieler auf dem Rasen durch die Paderborner Nacht tanzten, erkannte der Arminen-Präsident nach dem siebten Sieg in Serie ein außergewöhnliches Wetterphänomen. „Zurzeit sind wir ganz sicher auf Aufstiegskurs. Es gibt momentan nichts Negatives. Über der Schüco-Arena scheint die Sonne“, sagte Hans-Hermann Schwick nach dem 2:0 (1:0)-Erfolg im Ostwestfalen-Derby beim SC Paderborn. Nach dem siebten Erfolg hintereinander hat der Zweitliga-Tabellenführer bereits seit 581 Minuten kein Gegentor kassiert. „Arminia ist nicht umsonst Erster. Sie haben überragende Qualität“, sagte Paderborns Coach Andre Schubert anerkennend.

Insbesondere zwei Personen haben nur fünf Monate nach dem Abstieg wieder Licht in den grauen Bielefelder Fußballalltag gebracht. „Thomas Gerstner hat hier sehr positive Stimmung verbreitet und den Spielern sofort Selbstvertrauen eingeimpft“, lobte Schwick den neuen Trainer. Gerstner habe es geschafft, besonders Giovanni Federico neues Vertrauen in seine Fähigkeiten zu vermitteln. „Ich habe einfach wieder Spaß am Fußball. Man merkt es im Team, dass wir ein verschworener Haufen sind“, sagte der überragende Spieler nach der Vorarbeit zum 1:0 durch André Mijatovic in der ersten Hälfte und seinem achten Saisontreffer zwölf Minuten vor dem Abpfiff. Einzig die Verletzung von Verteidiger Markus Bollmann, der sich das linke Schlüsselbein brach und an diesem Mittwoch operiert wird, trübte die Freude der Bielefelder.  

Nach enttäuschenden Jahren bei Borussia Dortmund und dem Abstieg mit dem Karlsruher SC knüpft Federico wieder an die Leistungen aus der Saison 2006/07 an, als er Torschützenkönig und Topscorer der Zweiten Liga geworden war. „Mit Giovanni muss man nicht viel machen. Er ist ein exzellenter Fußballer“, sagte Gerstner. Auch gegen Paderborn nutzte der 29 Jahre alte Mittelfeldspieler für seine Vorstöße erneut die Räume, die sich ihm in der vergangenen Saison in der Ersten Liga nur äußerst selten geboten hatten.

„Er hat Karlsruhe zum Aufstieg geschossen. Mit dieser Hoffnung haben wir ihn verpflichtet. Er begreift Bielefeld als Chance“, sagte Schwick. „Und diese Rechnung scheint für beide Seiten voll aufzugehen.“    Auch das ihm häufig vorgeworfene Phlegma scheint Federico in Bielefeld überwunden zu haben. Vor zwei Wochen war er an Gürtelrose erkrankt und durfte zehn Tage lang nicht trainieren. In Paderborn war von der Pause nichts mehr zu sehen. „Man muss den Hut ziehen, wenn einer so lange raus ist und dann die Bereitschaft zeigt, sich zu quälen“, lobte Gerstner. Und so ist wie im gesamten Klub mit dem Spaß auch bei Federico wieder das Selbstbewusstsein zurückgekehrt: „Richtig in Form war ich noch nicht. Ohne die Pause hätte ich vielleicht sogar das ein oder andere Tor mehr geschossen“, sagte er. dpa

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