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1. FC Union

© dpa

Zweite Liga: Der 1. FC Union schlägt Fortuna Düsseldorf

Der 1. FC Union bleibt mit einem 1:0-Sieg gegen Fortuna Düsseldorf an der Tabellenspitze. "Das Spiel hat einen verdienten Sieger gefunden", sagt Unions Trainer Uwe Neuhaus.

Direkt nach dem Abpfiff war bei Kenan Sahin zunächst keine unbändige Freude erkennbar. Anstatt seinen Mitspielern um den Hals zu fallen, rannte der 24-jährige Angreifer des Fußball-Zweitligisten 1. FC Union Berlin in Richtung der Anhänger von Fortuna Düsseldorf. Sahin ballte die Fäuste und machte den Fans seines Ex-Vereins deutlich, dass seine Genugtuung besonders groß war. In der 76. Minute hatte er das entscheidende Tor erzielt und seiner Mannschaft damit nicht nur zu einem 1:0 Sieg geführt, sondern auch die Tabellenführung gesichert.      Im Gespräch mit den Journalisten einige Minuten später hatte sich der Angreifer, der im Januar 2009 im leichten Unfrieden von den Rheinländern zum 1. FC Union gewechselt war, wieder im Griff. „Es ist immer wieder schön, gegen einen ehemaligen Verein zu treffen. Der Trainer hat gesagt, ich soll das machen“, meinte Sahin ruhig. „Die Jungs hätten das aber schon vorher schaffen können.“ Um dem Spiel die erhoffte Wende zu geben, hatte Kenan Sahin auch gar nicht viel Zeit. Erst in der 66. Minute durfte er den Rasen betreten.

Fortuna zeigte sich kämpferisch

Trainer Uwe Neuhaus hatte zunächst der Elf vertraut, die souverän mit 3:0 in Oberhausen zum Zweitligaauftakt triumphiert hatte. Doch die Fortuna hielt im Gegensatz zu Oberhausen kämpferisch voll dagegen. „Unser Tor ist in einer Phase gefallen, als die Düsseldorfer mehr Ballbesitz hatten“, gab Fußballlehrer Neuhaus zu. „Aber das Spiel hat insgesamt einen verdienten Sieger gefunden.“ Unions Tormöglichkeiten von John Jairo Mosquera, Torsten Mattuschka, Hüzeyfe Dogan und Karim Benyamina in den ersten 50 Minuten stützen diese Behauptung durchaus, wenngleich Fortuna-Schlussmann Michael Ratajczak in der weitaus besseren Phase der Gastgeber nicht zu bezwingen war. 
 
Trainer Neuhaus freute sich über sein glückliches Händchen mit der Einwechslung von Sahin. Allerdings bekommt Neuhaus damit im positiven Sinn Probleme, die richtige Aufstellung für das nächste Spiel gegen Hansa Rostock zu finden, das bereits am kommenden Freitag im Stadion An der Alten Försterei stattfinden wird. „Ich bin natürlich nicht zufrieden mit der Rolle des Jokers“, sagt Kenan Sahin. 

Freie Sicht für die TV-Kameras

Den Kopf hat er dennoch nicht hängen lassen, auch wenn Neuhaus nach dem Oberhausen-Spiel Karim Benyamina und John Jairo Mosquera auf den Angriffspositionen mehr zutraute. Das entscheidende Signal setzte Sahin vielleicht schon am Mittwoch, als er gemeinsam mit Shergo Biran freiwillig in der zweiten Union-Mannschaft in der sechsten Liga kickte. „Ein Spiel in der U 23 kann auch gut tun. Ich weiß nicht, ober er erfolgreich gewesen wäre, wenn er am Mittwoch nicht gespielt hätte“, sagte Trainer Uwe Neuhaus.   
Immerhin konnte Sahin trotz seiner Reservistenrolle eine ganz neue Perspektive genießen. Um den TV-Kameras nicht die Sicht auf die Werbebanden neben der Trainerbank zu verdecken, saßen einige Ersatzspieler und Sportchef Christian Beeck erstmals nicht unmittelbar hinter der Seitenlinie, sondern in den unteren Reihen des alten Sitzplatztribüne. „Das waren fast englische Verhältnisse. Alle konnten gut aufs Spiel schauen“, meinte Beeck.

Englisch war auch die Atmosphäre, selbst wenn der Zweitligazuschauerrekord vom 15. September 2002, als der FC St. Pauli vor 15 011 Besuchern mit 4:2 bezwungen wurde, nicht geknackt wurde. Doch die mehr als 13 400 Fans machten mächtig Stimmung. „Teilweise war es so laut, dass man den Schiedsrichter nicht hören konnte“, sagte Unions Stürmer Karim Benyamina.            

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