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Zweite Liga: Funkel verlässt 1860 München

Nach nicht mal einem Jahr beim TSV 1860 München endet die Mission von Friedhelm Funkel schon wieder. Der 60-Jährige konnte sich mit den „Löwen“ nicht über einen neuen Vertrag einigen. In den letzten sechs Zweitligaspielen dieser Saison sitzt er aber noch auf der Bank.

Fußball-Zweitligist TSV 1860 München und sein Trainer Friedhelm Funkel haben sich nicht auf einen neuen Vertrag für die kommende Saison einigen können. Dies teilten die „Löwen“ am Mittwoch mit. In Gesprächen zwischen Präsidium, Geschäftsführung und Funkel sei man zu der Ansicht gekommen, dass man unterschiedliche konzeptionelle Auffassungen über die Ausrichtung im Sport habe, hieß es. „Deshalb haben wir uns gemeinsam dazu entschlossen, die Zusammenarbeit zu beenden“, erklärte Präsident Gerhard Mayrhofer.

Der 60 Jahre alte Funkel bleibt allerdings noch bis zum Saisonende im Amt und wird die „Löwen“ damit auch in ihren verbleibenden sechs Ligaspielen betreuen. Die Münchner hatten in dieser Saison ihre Aufstiegsambitionen früh begraben müssen und rangieren in der Tabelle momentan nur auf Rang neun. Auch Funkel, der erst im September 2013 das Traineramt von Alexander Schmidt übernommen hatte, konnte den hohen Anforderungen im Verein und Umfeld nicht gerecht werden. Für die neue Saison suchen die Sechziger neben einem neuen Coach auch weiterhin einen Sportchef. „Das heißt für uns, dass wir beide Schlüsselpositionen im Sport neu besetzen werden“, sagte Mayrhofer.

In den vergangenen Wochen hatten Funkel und die „Löwen“ über einen Anschlussvertrag verhandelt. Noch vor wenigen Wochen hatte Mayrhofer betont, keine langwierigen oder harten Gespräche zu erwarten. „Ich sehe eigentlich keinen Grund, wieso wir den Vertrag mit Friedhelm nicht verlängern sollten. Wir wissen, was wir an ihm haben“, sagte er nach Medienberichten. Dennoch kam nun keine Einigung zustande - womöglich auch deshalb, weil Funkel einen langfristigen Kontrakt für sich einforderte. Zuletzt hatte sich der Trainer über die jahrelange Konzeptlosigkeit im Verein echauffiert: „Es muss Kontinuität und Ruhe in den Klub kommen, sonst wird es schwer, die Ziele zu erreichen.“ Funkel hatte einen Vertrag bis zum Saisonende mit Option auf eine weitere Spielzeit erhalten - im Aufstiegsfall. „Wir werden alles versuchen, in die erste Liga aufzusteigen“, hatte Funkel im Spätsommer bei seinem Amtsantritt erklärt. In diesem Sommer jährt sich der tränenreiche Abstieg aus der deutschen Beletage bei den Sechzigern schon zum zehnten Mal, die seit langem angestrebte Rückkehr nach oben soll schnellstmöglich gepackt werden.

Funkel gelang das aber wie seinen Vorgängern nicht. Und das trotz großer Erfahrung: Weit über 1000 Spiele in der 1. und 2. Liga hat er als Spieler und Trainer vorzuweisen, als Coach arbeitete er bereits bei Eintracht Frankfurt, Hertha BSC, dem MSV Duisburg, dem VfL Bochum und dem 1. FC Köln. Der bedächtige und analytisch starke Funkel gilt in der Branche weder als Lautsprecher noch als Überflieger - insgesamt fünf Bundesliga-Aufstiege gelangen ihm mit seinen früheren Clubs Bayer Uerdingen (zweimal), Duisburg, Köln und Frankfurt. (dpa)

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