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Sport: Zweite Liga (Kommentar)

Ein ratloser Trainer, deprimierte Spieler, ein miserables Spiel. Das gab es schon oft im deutschen Fußball.

Ein ratloser Trainer, deprimierte Spieler, ein miserables Spiel. Das gab es schon oft im deutschen Fußball. Gerade vor Europa- und Weltmeisterschaften spielte die Nationalmannschaft manchmal so dürftig, dass auch hart gesottene Fans ins Kissen weinten. Aber diesmal ist etwas anders: Die Nationalmannschaft spielt nicht nur schon ziemlich lange ziemlich schlecht, so dass der "Daily Telegraph" mit britischer Häme schrieb, es sei die "schlechteste deutsche Elf seit Menschengedenken". Sondern sie ist einfach nicht mehr so wichtig. Früher war die Nationalmannschaft schon aus monetären Erwägungen ein Muss. Nationalspieler verdienten mehr. Heute hängt Stefan Effenbergs Marktwert davon ab, wie er in der Champions League spielt. Geld und Globalisierung haben auch den Fußball erfasst - Nationalstaat und Nationalelf rücken in die zweite Liga. Mit dieser neuen Fußballwelt tut sich der tradionalistische DFB schwer. Man erinnere sich an die mühselige Suche nach einem Nachfolger für Berti Vogts. Die guten Trainer wollten nicht, dem DFB blieb nach einem peinlichen Umweg (Breitner!) nur Erich Ribbeck. Im neuen, globalen Fußballgeschäft braucht man Professionalität, Medienwirksamkeit und Cleverness. Der DFB hat Egidius Braun.

sr

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