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Sport: Zwischen Risiko und Rückspielangst Hertha humpelt – erst nach München, dann kommt Aberdeen

Von Michael Rosentritt Berlin. Koffer packen sie bei Hertha BSC derzeit ganz gerne.

Von Michael Rosentritt

Berlin. Koffer packen sie bei Hertha BSC derzeit ganz gerne. Dann nämlich bleibt eine große Sorge zu Hause. Die Sorge, nicht nur gegen einen Gegner anspielen zu müssen, sondern gleichfalls gegen die hohe Erwartung des heimischen Publikums und das eigene Selbstverständnis, eine Spitzenmannschaft zu sein.

Im ersten Heimspiel der Saison langte es für den Berliner Bundesligisten zu einem Unentschieden, das zweite ging verloren. Erst im dritten Anlauf, am Samstag gegen den Hamburger SV, konnte Hertha im Olympiastadion gewinnen. „Das war ganz wichtig. Wir wollten uns keinen Heimkomplex einreden lassen“, hatte Kapitän Michael Preetz gesagt. Andererseits sind die Berliner in dieser Bundesligasaison, einschließlich Uefa-Cup, auswärts ungeschlagen. „Diese makellose Auswärtsbilanz wollen wir beibehalten“, sagt Manager Dieter Hoeneß zwei Tage bevor Hertha BSC in München bei 1860 antritt.

Nach den beiden Unentschieden in Dortmund und Gelsenkirchen erspielte sich das Team von Huub Stevens vor knapp zwei Wochen in Bielefeld den ersten Sieg. Es war der fünfte Spieltag dieser Spielzeit. In den folgenden Spielen (Aberdeen und Hamburg) blieb das Team ohne Gegentor. „Es ist wichtig, dass wir diesen Aufwärtstrend bestätigen“, sagt Hoeneß. Mit einem Sieg in München „bestehe die Möglichkeit, in den nächsten Wochen oben ranzukommen und in der Tabelle endlich da zu stehen, wo wir hinwollen“, sagt der Manager.

Offensichtlich ist es der Mannschaft auswärts leichter gefallen, ihr Leistungsvermögen abzurufen. Was neben psychischen vor allem auch physische Ursachen hatte. Bis zu neun Spieler fielen verletzt aus. Vor der Fahrt nach München hat sich diese Situation nicht wesentlich verändert. Josip Simunic und Nene sind definitiv nicht einsatzfähig. Eyjölfur Sverrisson, René Tretschok, Alex Alves, Andreas Schmidt und Stefan Beinlich können nur eingeschränkt trainieren. Abwehrchef Dick van Burik, der am vergangenen Sonnabend gegen den Hamburger SV nach langer Verletzungspause sein Comeback gab, leidet seitdem unter Achillessehnen-Beschwerden. „Den habe ich in dieser Woche noch gar nicht auf dem Trainingsplatz gesehen“, sagt Huub Stevens. „Wir müssen möglicherweise bei dem einen oder anderen Spieler ein Risiko eingehen. Aber die Gefahr ist natürlich da, dass ein Spieler sich gleich wieder verletzt.“

Am Dienstag kommt der FC Aberdeen nach Berlin. Das Hinspiel im Uefa-Cup endete 0:0, was für beide Vereine im Rückspiel so ziemlich alles offen lässt. „Ich bin mir sicher, dass der Trainer in München kein übermäßiges Risiko eingehen wird“, sagt Hoeneß. Wer von den angeschlagenen Spielern gegen 1860 zum Einsatz kommt oder geschont wird, will Stevens erst am Spieltag entscheiden.

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