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Andy und Wim und Annerose Witte in ihrem Garten in Berlin-Rahnsdorf. Wim hat die persönliche Mauerfall-Geschichte seiner Oma Annerose von 1989 in einem Aufsatz aufgeschrieben.

© Kitty Kleist-Heinrich

Wim Witte, 5c, Schule an den Püttbergen: Oma, wie war für dich der Mauerfall?

Ich bin Wim und schreibe heute über meine Oma. Meine Oma heißt Annerose und ist 65 Jahre alt. Sie lebte in der DDR in der Stadt Cottbus mit meinem Opa Helmut, meinem Papa Andy und meiner Tante Silvana zusammen. Zum Zeitpunkt des Mauerfalls war sie 40 Jahre alt.

Sie kann sich noch genau an diesen Abend erinnern. An diesem Tag war sie beim Elternaktiv und war froh nach Hause zu kommen. Sie saß auf der Couch, als mein Opa ganz laut rief: "Annerose die Grenzen sind auf!" So richtig freuen konnte sie sich im ersten Moment nicht. Das verstand ich nicht. Sie erklärte mir, dass sie in der er DDR sehr behütet aufgewachsen ist und ihr nichts fehlte. Da Oma als Verkaufsleiterin arbeitete, hatten sie immer schöne Sachen auf dem Tisch. Oma lebte 40 Jahre in der DDR und ihr ging vieles durch den Kopf. Freuen konnte sie sich erst später. Sie wollte dann endlich eine Reise machen. Aber ihr Sohn, mein Papa, freute sich sehr auf seine erste Bravo und Nutella.

Für Oma war es dann doch irgendwann schön, denn sie konnte sich mehr kaufen. Die Regale wurden voller und bunter. Oma musste ihren ganzen Laden umräumen. Im Dezember 1989 war sie das erste Mal drüben im WESTEN. Sie kann sich noch gut an den guten Geruch in den Läden erinnern. Alles war voll, laut und bunt.

Oma Annerose Witte feiert den Mauerfall

© PRIVAT

Die Menschen lachten und freuten sich. Für meinen Papa war das super. Er bekam seinen ersten Doppelkassetten Rekorder. Im Jahr 1990 kauften Oma und Opa ihr erstes West Auto. Es war ein Opel Ascona. Oma hat noch viele Erinnerungen im Kopf und im Keller.

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