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Thema

Boris Pistorius

Acht Wochen nach den Anschlägen in den USA hat die Bundesregierung den militärischen Beitrag Deutschlands zum Kampf gegen den Terror benannt. Bis zu 3900 Bundeswehrsoldaten sollen bereitgestellt werden, sagte Bundeskanzler Gerhard Schröder am Dienstag in Berlin.

Von Hans Monath

Trotz der heftigsten Bombardements seit Beginn der Angriffe auf Afghanistan ist nach den Worten von US-Verteidigungsminister Donald Rumsfeld ein Ende des Krieges nicht abzusehen. Er könne nicht einschätzen, wie lange der Einsatz noch dauern werde, sagte er bei seinem Besuch am Montag in Neu Delhi.

Vor dem amerikanisch-russischen Gipfeltreffen Mitte November in Texas haben sich beide Seiten im Streit um die geplante US-Raketenabwehr weiter angenähert. Das Vertrauen zwischen den Militärs beider Seiten sei gewachsen, sagte der russische Präsident Wladimir Putin bei einem Treffen mit US-Verteidigungsminister Donald Rumsfeld am Samstag in Moskau.

Manchmal, wenn sie auf dem Balkon der Residenz steht und in den Garten blickt, wo die amerikanische Flagge weht, kann sie es gar nicht glauben: "Wir sind in Deutschland." Wie Marcia Ann Coats das so erzählt, bekommt man ein Gefühl dafür, dass Deutschland auch ein recht exotisches Land sein kann aus amerikanischer Sicht.

Von Elisabeth Binder

Kritik in der Presse, Skepsis in der Öffentlichkeit, zögerliche Äußerungen von Militärseite und widersprüchliche Bemerkungen in den eigenen Regierungsreihen haben den britischen Premier zu einer Moral stärkenden Offensive an der Heimatfront gezwungen. Bevor Tony Blair zu einer erneuten Nahost-Mission nach Israel flog, appellierte er in einer kämpferischen Rede vor dem Regionalparlament von Wales erneut an das moralische Rückgrat der Briten.

Von Matthias Thibaut

Die USA haben vor möglichen neuen Terroranschlägen im Laufe der nächsten sieben Tage gewarnt. Es gebe glaubwürdige Informationen, dass Attacken in den USA oder gegen US-Einrichtungen im Ausland geplant seien, sagte Justizminister John Ashcroft in Washington.

Mitten im Golfkrieg wurde die mächtigste Nation der Welt plötzlich von Ängsten aufgerüttelt: Was wäre, wenn Saddam Hussein Biowaffen gegen US-Bodentruppen einsetzt? Damals mussten Verteidigungsminister Richard Cheney und sein General Colin Powell feststellen, dass sie - trotz jahrzehntelanger Warnungen der Fachleute - selbst auf einen Angriff mit dem Weltkriegs-Veteran Milzbrand kaum vorbereitet wären.

Zum Thema Online Spezial: Terror und die Folgen Themenschwerpunkte: Gegenschlag - Afghanistan - Bin Laden - Islam - Fahndung - Bio-Terrorismus Fotostrecke: Bilder des US-Gegenschlags Bei den US-Luftangriffen in Afghanistan sind nach Angaben von Verteidigungsminister Donald Rumsfeld bislang keine mutmaßlichen Topterroristen getötet worden. Zwar seien die Truppen der Taliban und das Terrornetzwerk Al Qaida empfindlich getroffen worden und Terrorführer der mittleren Ebene den Angriffen zum Opfer gefallen, doch sei darunter keiner der zehn ranghöchsten Führer, sagte Rumsfeld am Montag.

Die Bundesregierung hat neue Berichte über die angeblich bevorstehende Ablösung von Verteidigungsminister Rudolf Scharping (SPD) dementiert. Regierungssprecher Uwe-Karsten Heye bezeichnete entsprechende Mutmaßungen der "Bild am Sonntag" als "absurde Spekulationen".

Knapp drei Wochen dauert die "Operation dauerhafte Freiheit". Und plötzlich reihen sich Indizien aneinander, die den Schluss nahelegen, dass etwas nicht stimmt mit dem Krieg in Afghanistan.

Von Malte Lehming

Die Bundeswehr kann nach Angaben von Verteidigungsminister Rudolf Scharping (SPD) weit über das Jahr 2002 hinaus mit zusätzlichen Finanzmitteln rechnen. Auf einer Tagung im rheinland-pfälzischen Bad Neuenahr ging der Minister am Freitag davon aus, dass die zunächst nur für das kommende Jahr vereinbarte Summe von 1,5 Milliarden Mark "deutlich" über 2005 hinaus fließen werde.

In einer überraschenden Wende haben die USA beschlossen, ihr Raketenabwehr-Testprogramm mit Rücksicht auf den ABM-Vertrag zu beschneiden. Wie Verteidigungsminister Donald Rumsfeld mitteilte, wurde auf zwei geplante Radar-Tests verzichtet, weil sie möglicherweise mit dem Abkommen von 1972 kollidiert wären.

Die Ernennung von Harald Kujat, gegenwärtig noch Generalinspekteur der Bundeswehr, zum Vorsitzenden des Militärausschusses der Nato galt eigentlich als ausgemacht. Vor einigen Monaten hatten sich die Verteidigungsminister des Bündnisses in Rom darauf verständigt, Kujat auf diesen wichtigen Posten des ranghöchsten nicht-amerikanischen Militärs der atlantischen Allianz zu berufen.

Die USA haben Zweifel daran geäußert, ob sie eines der erklärten Ziele ihres Feldzuges gegen Afghanistan erreichen und den Islamisten Osama bin Laden fassen werden. US-Verteidigungsminister Donald Rumsfeld sagte über die Chancen, bin Laden zu ergreifen: "Es gibt viele Länder.

Wenn es um Terror und den Einsatz von Massenvernichtungswaffen geht, fallen in den USA automatisch zwei Worte: Irak und Saddam. Dieser Reflex setzte auch diesmal ein, nach den Anschlägen vom 11.

Von Malte Lehming

Mit der Bombardierung von Stellungen der Taliban an der Frontlinie zur oppositionellen Nordallianz haben die USA in der Nacht zum Dienstag ihre Luftangriffe in Afghanistan fortgesetzt. Verteidigungsminister Donald Rumsfeld sagte, die USA wollten mit den Angriffen nahe der Hauptstadt Kabul und der strategisch wichtigen Stadt Masar-i-Scharif im Norden die Allianz im Kampf gegen die Taliban unterstützen.

Moskau. In und um Afghanistan sei eine "nicht einfache Situation" entstanden, begründete Verteidigungsminister und Putin-Intimus Sergej Iwanow seinen überraschenden Besuch in der tadschikischen Hauptstadt Duschanbe am Sonntagabend.

Von Elke Windisch

Das Datum der Terroranschläge stellt auch bei der medialen Inszenierung von Politikern einen Bruch dar. Vor New York wollte sich der deutsche Verteidigungsminister noch als Rudolf "The Pool" Scharping ein neues, ein menschlich-sympathisches Image zulegen.

Von Joachim Huber

Vor zwei Monaten kannten nur Eingeweihte den Fernsehsender Al Dschasira. Jetzt melden sich bei dem arabischen Kanal Interviewpartner zu Wort, von denen westliche Journalisten oft nur träumen können: Zuerst Tony Blair, dann sein Verteidigungsminister Jack Straw und US-Verteidigungminister Donald Rumsfeld.

Man könnte ja wieder Hohn und Spott ausgießen über Rudolf Scharpings Haupt. Es gebe "nicht einmal den Hauch eines Ansatzes" dafür, dass deutsche Soldaten demnächst in Afghanistan zum Einsatz kommen, verkündet der Verteidigungsminister auf Truppenbesuch im Süddeutschen.

Von Robert Birnbaum

Verteidigungsminister Rudolf Scharping sollte nicht mehr über die knappen Finanzen jammern, sondern die Bundeswehr besser organisieren, rät Rechnungshofpräsidentin Hedda von Wedel. Die Marine hat in den vergangenen zehn Jahren vier Millionen Mark verpulvert, weil sie unbrauchbare Dieselmotoren für Schlauchboote gekauft hat, die Bundeswehr hat 200 Millionen Mark zu viel für einen neuartigen Vertrag für Panzerhaubitzen bezahlt.

Der ukrainische Verteidigungsminister Alexander Kusmuk hat sich am Samstag öffentlich für den versehentlichen Abschuss eines Tupolew-Passagierjets mit 78 Menschen an Bord entschuldigt. "Ich entschuldige mich bei den Verwandten und Freunden der tragisch ums Leben gekommenen Menschen", sagte Kusmuk bei einer Pressekonferenz in Kiew.

Der Streit zwischen Bundesverteidigungsministerium und den vermutlich röntgenverstrahlten früheren Radartechnikern der Bundeswehr gewinnt wieder an Schärfe. Nach fast vier Monaten Burgfrieden fordert der Bundeswehrverband, die "Gewerkschaft" der Soldaten, jetzt den Rücktritt des jüngst von Verteidigungsminister Scharping ins Amt berufenen Sonderbeauftragten, Ministerialdirigent Birkenheier.

Die Al-Qaida-Organisation des islamischen Extremisten Osama bin Laden hat den USA neue Anschläge mit entführten Flugzeugen angedroht. "Der Sturm der Flugzeuge wird nicht aufhören", sagte Al-Qaida-Sprecher Sulaiman Abu Ghaith im katarischen Fernsehsender Al Dschasira.

Die USA haben am Montag die Angriffe auf militärische Ziele in Afghanistan mit Bombern und Marschflugkörpern fortgesetzt. Britische Flugzeuge oder Waffen sind diesmal nicht eingesetzt worden, wie Verteidigungsminister Donald Rumsfeld vor Journalisten in Washington mitteilte.

Mit den Gegenschlägen der Amerikaner gegen die Taliban beginnt auch ein Kampf, der noch viel wichtiger ist als Militärschläge: der um die Seele Arabiens. Denn nur wenn die Sympathisanten-Szene der Extremisten in arabischen Ländern ausgetrocknet wird, kann der Terror besiegt werden.

Knapp vier Wochen nach den Terroranschlägen auf New York und Washington haben die USA ihre militärischen Drohungen gegen Afghanistan wahr gemacht. Gemeinsam mit Großbritannien griffen sie am Sonntag Stützpunkte des mutmaßlichen Terroristen bin Laden und der Taliban-Regierung mit Marschflugkörpern und Flugzeugen an.

Der Ton des Verteidigungsministeriums gegenüber vermutlich röntgenverstrahlten früheren Radartechnikern der Bundeswehr wird schärfer. Während die rund 500 an Krebs erkrankten Betroffenen und die Hinterbliebenen darauf warten, dass sich die von Verteidigungsminister Scharping angekündigte "schnelle und großherzige Entschädigung" in bare Münze auszahlt, schlug ein Mitarbeiter des Ministeriums schroffe Töne an.

Im Rahmen ihrer Offensive gegen den Terrorismus haben die USA rund 1000 Infanteriesoldaten nach Usbekistan geschickt. Der usbekische Präsident Islam Karimow erklärte am Freitag auf einer Pressekonferenz mit US-Verteidigungsminister Donald Rumsfeld, der sich in Usbekistan aufhält, er habe den USA die Erlaubnis gegeben, einen Luftwaffenstützpunkt zu benutzen.

Zum Thema Online Spezial: Kampf gegen Terror Militärische Reaktionen: Die Vorbereitungen auf einen Gegenschlag Osama bin Laden: Amerikas Staatsfeind Nummer 1 Fahndung: Die Suche nach Hintermännern und "Schläfern" Innere Sicherheit: Mehr Geld und schärfere Gesetze: Wie Deutschland sicherer werden soll Fotos: Die Ereignisse seit dem 11. September in Bildern Der amerikanische Verteidigungsminister ist nicht zu beneiden: Beharrlich klopft Donald Rumsfeld auf seiner Nahost-Tour bei arabischen Regierungen an, sucht Unterstützung für einen Militärschlag gegen Osama bin Laden und die Taliban.

Gern hat er es nicht getan. Die Steuern zu erhöhen, ist für Bundesfinanzminister Hans Eichel so, als wenn Verbraucherschutzministerin Renate Künast den Pestizideinsatz in der Landwirtschaft fördern sollte.

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