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Anklage: Prozess um Templiner Obdachlosen-Mord vertagt

Am Montag begann der Mordprozess gegen zwei mutmaßliche Neonazis vor dem Landgericht Neuruppin. Sie sollen gemeinsam einen Obdachlosen zu Tode gequält haben.

Ein 19-jähriger und ein 22-jähriger mutmaßlicher Neonazi müssen sich ab heute vor Gericht wegen Mordes verantworten. Ihnen wird vorgeworfen, gemeinsam den arbeitslosen Kraftfahrer Bernd K. malträtiert und ermordet zu haben. Der genaue Vorwurf: Mord aus niederen Beweggründen. Der 19-Jährige soll zudem verfassungswidrige Symbole verwendet haben.

Nach Angaben der Staatsanwaltschaft sollen die beiden Beschuldigten ihr Opfer brutal misshandelt haben. Das Motiv liege in erster Linie in der rechtsextremen Gesinnung der Angeklagten. Die jungen Männer hätten das Opfer wegen seiner Arbeits- und zeitweiligen Obdachlosigkeit für minderwertig erachtet. Sie hätten Mordlust gehabt und das Opfer einfach sterben sehen wollen. Nachdem die Anklageschrift verlesen wurde, vertagte sich das Gericht auf den 26. Januar.

DNA-Spuren noch nicht ausgwertet

Die Anwälte der Angeklagten hatten eine Aussetzung des Prozesses beantragt, da die Beweisaufnahme noch nicht abgeschlossen sei. Unter anderem fehle noch die Auswertung der DNA-spuren vom Tatort. Das Gericht wies den Antrag der Verteidiger zwar ab. Es vertagte sich aber trotzdem, nachdem es die Staatsanwaltschaft aufgefordert hatte, die Ergebnisse innerhalb von drei Tagen nachzuliefern.

Der Fall sorgte zuvor bundesweit für Schlagzeilen. Templins parteiloser Bürgermeister Ulrich Schoeneich leugnete unmittelbar nach der Tat die Existenz einer rechten Szene in seiner Stadt und löste damit eine hitzige Debatte aus. Zunächst soll der Prozess sechs Verhandlungstage bis 12. März dauern. (hyc/ddp)

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