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Brandenburg: Berlin am runden Tisch

Publikum ist willkommen: 112 Weise beantworten in Mitte die wichtigsten Fragen der Menschheit

Nun sind auch die Spielregeln des riesigen runden Tisches bekannt, an dem 112 Intellektuelle aus aller Welt am kommenden Sonnabend versuchen wollen, die „100 wichtigsten Fragen der Menschheit“ zu beantworten. Wie berichtet, wird der „Table of Free Voices“ am Bebelplatz in Mitte aufgebaut. Von 9 Uhr früh bis 18 Uhr bleiben den Teilnehmern dann jeweils nur drei Minuten, um eine Frage zu beantworten. Diese Antworten werden fürs Publikum allerdings kaum zu hören sein.

Unter den Intellektuellen am Tisch sind auch die Menschenrechtlerin Bianca Jagger, der israelische Kabbalist Michael Laitman und der deutsche Physiker und Philosoph Hans-Peter Dürr. Der amerikanische Schauspieler Willem Dafoe und die afrikanische Menschenrechtsaktivistin Hafsat Abiola werden die Fragen als Moderatoren verlesen.

Initiiert wird die internationale Fragerunde, für die Außenminister Frank-Walter Steinmeier die Schirmherrschaft übernahm, von Ralf Schmerberg, einem Berliner Künstler und Werbefilmer und seinen amerikanischen Kolleginnen Cindy Gantz und Jackie Wallace. „Ask yourself“, befrage dich selbst, lautete der Titel der Kampagne, die das Künstlertrio im Jahr 2003 startete. „Dropping Knowledge“ heißt ihr großes Gesamtprojekt. Auf der gleichnamigen Internetseite sammelten sie während der letzten drei Jahre mehr als 50 000 Fragen aus aller Welt. „Welche Werte sollen unsere Kinder lernen?“, fragt dort jemand. „Wie können wir Terrorismus bekämpfen?“ „Warum existieren wir?“

Ob auch diese Fragen am Sonnabend geklärt werden, ist jedoch nicht sicher: Die offiziellen 100 Fragen sind noch streng geheim. Ausgewählt wurden sie durch eine Abstimmung im Internet und von den Künstlern selbst. Für das öffentliche Frage-Antwort-Spiel haben die Veranstalter acht Themenkomplexe gestaltet. Einer trägt den Titel „Der menschliche Fußabdruck“. Dahinter verbergen sich Fragen zu Energie, Ökologie und nachhaltiger Lebensweise. Die acht Bereiche wiederum gliedern sich in vier Blöcke. In jeweils eineinhalb Stunden sollen je 25 Fragen gestellt und beantwortet werden. Zwischendurch sind Pausen geplant.

Um ihre Gedanken ins Mikro zu sprechen, bleiben den 112 Beteiligten pro Frage nur drei Minuten. Alle reden gleichzeitig in ihrer Muttersprache. Die Zuschauer werden ein lautes Gemurmel hören, denn die Mikrofone und Kameras zeichnen die Antworten zwar auf, übertragen sie aber nicht auf den Platz. Stattdessen planen die Veranstalter einen so genannten „Live Stream“, der alle gespeicherten Daten sofort im Internet zugänglich macht. Ein Büchlein mit Infos über die 112 Teilnehmer ist erhältlich. tja

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