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Brandenburg: Billiger in die Mark

Günstige Angebote sollen mehr Ausflügler locken

Potsdam - Die Entwicklung des Brandenburger Tourismus wird nach wie vor stark vom Wetter beeinflusst. Wie aus dem gestern in Potsdam vorgestellten Tourismusbarometer des Ostdeutschen Sparkassenverbandes hervorgeht, sank die Zahl der Übernachtungen zwischen Januar und Mai gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 1,6 Prozent auf rund drei Millionen.

Im gesamtdeutschen Durchschnitt seien die Übernachtungszahlen dagegen um 0,7 Prozent angestiegen, sagte Matthias Feige vom Wirtschaftswissenschaftlichen Institut für Fremdenverkehr der Uni München, das im Auftrag der Sparkassen das Barometer erarbeitete. Spitzenreiter seien weiterhin Hamburg, Berlin und Bremen. Deshalb sollte die Brandenburger mehr mit der Berliner Tourismuswirtschaft kooperieren.

Von den Berlinern selbst ist nach Ansicht der Tourismusforscher allerdings in nächster Zeit kein nennenswerter Zuwachs an Tagesausflügen nach Brandenburg zu erwarten. Das liege aber nicht an mangelnder Attraktivität des Landes, sondern an der Konsumschwäche vieler Haushalte, sagte Feige. Ihnen fehlte schlicht das Geld für Freizeitparks, Thermalbäder oder gute Restaurants. Nicht zuletzt deshalb will der Landestourismusverband jetzt verstärkt preisgünstige Angebote unter dem Motto „Aktiv in der Natur“ machen.

Im Tagestourismus haben alle östlich Berlins gelegenen Regionen stark an Resonanz eingebüßt, während der Westen mit Potsdam, dem Fläming und dem Havelland teilweise erheblich zulegte. Langfristig können die Hotels ihre derzeit bei mageren 28 Prozent liegende Auslastung laut Tourismusbarometer nur durch mehr ausländische Gäste erhöhen. Diese buchten zwischen Januar und Juni lediglich 200 000 der drei Millionen Übernachtungen. Im Vorjahr mussten 65 Betriebe Insolvenz anmelden, 2004 waren es 83 und 2003 sogar 92 gewesen. Ste.

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