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Brandenburg: Biobauern wollen Fonds gründen Zusammenschluss soll Flächen ankaufen

Prenzlau - Ministerpräsident Matthias Platzeck (SPD) unterstützt die Forderung uckermärkischer Biobauern nach Chancengleichheit beim Erwerb von Flächen des Treuhand-Nachfolgers Bodenverwaltungs- und -verwertungsgesellschaft (BVVG). Die Landwirte wollen einen Fonds gründen, um beim Kauf von BVVG-Grundstücken konkurrenzfähig zu sein.

Prenzlau - Ministerpräsident Matthias Platzeck (SPD) unterstützt die Forderung uckermärkischer Biobauern nach Chancengleichheit beim Erwerb von Flächen des Treuhand-Nachfolgers Bodenverwaltungs- und -verwertungsgesellschaft (BVVG). Die Landwirte wollen einen Fonds gründen, um beim Kauf von BVVG-Grundstücken konkurrenzfähig zu sein. Der Fonds soll sich aus privatem und Stiftungskapital speisen und die Flächen an Biobauern weiterverpachten. Die Pläne werden von der GLS-Bank unterstützt, die ökologisch und nachhaltig wirtschaftende Unternehmen finanziert.

Platzeck sagte, die gegenwärtige Privatisierungspolitik der BVVG bedrohe zahlreiche Agrarbetriebe der Region in ihrer Existenz. Das gelte insbesondere für Bauern, die einen sehr hohen Anteil von BVVG-Flächen gepachtet haben. Das sei bei vielen uckermärkischen Betrieben der Fall. Die BVVG verkauft die Flächen zu Höchstpreisen oftmals an branchenfremde Investoren.

Brandenburg hat Platzeck zufolge bereits bei Bundesfinanzminister Peer Steinbrück (SPD) die Forderung nach Sonderregelungen geltend gemacht. Es könne nicht in Steinbrücks Interesse sein, auf der einen Seite schnelle Einnahmen durch Flächenprivatisierungen zu erzielen und auf der anderen Seite funktionierende Strukturen im ländlichen Raum zu gefährden. Die daraus resultierenden Nachfolgekosten wären viel höher als der kurzfristige Gewinn durch Flächenverkäufe.

BVVG-Geschäftsführer Wilhelm Müller schloss eine Zusage zu dem Fondsmodell nicht aus. Es gebe noch Klärungsbedarf. „Wir sehen das Projekt allerdings mit Wohlwollen.“ Auch ihm sei klar, dass die Privatisierungspolitik der BVVG und der Verkauf an den Meistbietenden für viele Landwirte zu einer Existenzbedrohung werden könnte. Martin Krause vom Landesbauernverband betonte, das Problem betreffe nicht nur Bio-, sondern alle Landwirte. Brandenburgs Agrar-Staatssekretär Dietmar Schulze könnte sich deshalb auch ein Flächenfondsmodell für konventionelle Landwirte vorstellen. ddp

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