zum Hauptinhalt

Brandenburg: Bundesgartenschau: Buga-Knospen: "Elefantenohren"

Elefantenohren heißen sie im Volksmund. Ausschlaggebend für diese Bezeichnung sind die großen, wintergrünen Blätter, die sich vielfach im Herbst rotbraun verfärben.

Elefantenohren heißen sie im Volksmund. Ausschlaggebend für diese Bezeichnung sind die großen, wintergrünen Blätter, die sich vielfach im Herbst rotbraun verfärben. Floristen wissen diese das ganze Jahr über als schmückendes Beiwerk zu schätzen - weil sie im bunten Strauß hübsch aussehen und außerdem zu den anspruchlosesten Vertretern ihrer Gattung gehören.

Die genügsamen großblättrigen Bodendecker fühlen sich an jedem Platz in fast jeder Erde wohl: Ob in sonnenarmen Hinterhöfen, schattigen Vorgärten oder auf sommertrockenen Böden unter Bäumen - die je nach Sorte 20 bis 60 Zentimeter hohen Bergenien-Stauden gedeihen auch dann noch, wenn die meisten anderen Pflanzen streiken. An solch düsteren Orten muss man allerdings auf die zahlreichen Blüten in weiß, rosa oder karminrot verzichten, die sie an halbschattigen oder gar sonnigen Plätzen hervortreiben, und im Dunkel blühen eben auch Bergenien sparsamer. In exponierten Südlagen verlangen die Steingartenstauden für die Blütenpracht dann aber doch ein wenig Pflege. Für ausreichend Wasser muss im Sommer gesorgt werden. Im Winter hat der fleißige Gärtner etwas zu tun, egal ob die Pflanzen in der Sonne oder im Schatten stehen.

Für die zu den Steinbrechgewächsen gehörigen Bergenien ist Humusieren lebensnotwendig, da sie lange Wurzelhälse bilden. Sie schließen ihre Blätter dann dicht über der Erde zusammen und ersticken jedes Wildkraut. Ihr Wurzeldruck ist so groß, dass man auch gewünschte schwächere Nachbarn besser in ausreichend Abstand hält. In der Regel reichen sieben Pflanzen pro Quadratmeter aus.

Auf der Buga sind rotblättrige Bergenien im Ernst-Pagels-Sortimentsgarten zu finden, wo sie in langen Reihen zwischen blühenden Erika und verschiedenen Gräsern stehen. Der 1913 geborene Ernst Pagels, der als Schüler des Potsdamer Staudenzüchters und Gartenschriftstellers Karl Förster mit seinem züchterischen Wirken begann, erhielt im vergangenen Jahr den "International Contributor Award 2000" für seine grundlegende Arbeit in der Staudenzüchtung. Krankenresistenz, Wüchsigkeit, leichte Vermehrung, Frosthärte und Standfestigkeit waren für ihn wichtige Kriterien. Alles Eigenschaften, die auch die "Elefantenohren" besitzen.

Simone Leinkauf

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false