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Brandenburg: Das Salz der Königskolonnaden

Der „Tag des offenen Denkmals“ lockte am Wochenende viele Besucher an

Durch den Säulengang fährt ein Radfahrer. Auf seinem Gepäckträger sitzt ein kleiner Junge mit nacktem Oberkörper, gelbes Spätsommerlicht fällt auf seinen Rücken. Ein Schnurrbartträger mit einer Plastiktüte voll Obst schlendert zwischen Säulengang und Baugitterzaun. So sehen die Königskolonnaden am Kleistpark normalerweise aus – an diesem Wochenende, am „Tag des offenen Denkmals“ war das ein bisschen anders. Viele Besucher kamen und ließen sich erklären, wie die Sanierungsarbeiten an der zweite Kolonnade, hinter dem Baugitterzaun, den Plastikplanen und den Säcken mit der Aufschrift „Rot Kalk Grund“ vorangehen. Dass die Verzierungen etwa von angelagertem Salz gereinigt werden müssen, weil es den Stein sprengen kann, erklärten ihnen der zuständige Bauleiter und Anika Probst vom Kuratorium Berlin der Deutschen Stiftung Denkmalschutz.

In Berlin zeigten 25 Ehrenamtliche der Stiftung zehn Orte, etwa das Gutshaus Mahlsdorf, die Parochialkirche oder die Langemarckhalle am Olympiastadion. „Ich bin überwältigt, wie viele Besucher gekommen sind“, sagte Günther Pätz, Leiter des Kuratoriums Berlin. „Fast 400 Leute waren in der Langemarck-Halle.“ Gerechnet hätte er mit 100 Menschen – „schließlich ist das kein lieblicher Ort mit Blümchen und einem Schloss, sondern ein Platz, an dem man sich mit deutscher Geschichte beschäftigen muss“.

Insgesamt seien 65 000 Besucher unterwegs gewesen, teilte die Denkmalbehörde mit. „Wir sind begeistert, dass die Besucher trotz schwieriger Zeiten spenden“, sagte Pätz. Wie viel insgesamt gespendet wurde, stand gestern noch nicht fest. jea

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