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Brandenburg: Das Schlafgemach des Prinzen schimmert wieder in blauer Seide

Rheinsberg. Besucher des Schlosses Rheinsberg werden in diesem Jahr besonders reich belohnt.

Rheinsberg. Besucher des Schlosses Rheinsberg werden in diesem Jahr besonders reich belohnt. Die prächtige Residenz steht ganz im Zeichen des Heinrich-Jubiläums – und glänzt in einigen Räumen mit lange nicht gesehener Pracht. Anlass ist der 200. Todestag des Prinzen Heinrich von Preußen. Der jüngere Bruder Friedrichs des Großen starb am 3. August 1802 in dem Schloss, das er über 50 Jahre bewohnt hatte.

Dazu ist eine große Ausstellung in Vorbereitung, in Schloss und Park wird emsig gearbeitet. Vom 3. August an ist die Schau „Prinz Heinrich von Preußen – Ein Europäer in Rheinsberg“ zu sehen. In der Ausstellung soll der Feldherr, Diplomat und Kunstfreund gewürdigt und aus dem Schatten seines berühmteren Bruders geholt werden, der in Rheinsberg nur wenige Jahre als Kronprinz residiert hatte.

Die Schlösserstiftung hat mehrere Räume restaurieren und in den Zustand des ausgehenden 18. Jahrhunderts zurückversetzen lassen. Kein leichtes Unterfangen, denn das Schloss diente zu DDR-Zeiten als Sanatorium und wurde stark „zernutzt“, wie es Schlosskastellan Detlef Fuchs formuliert. Die Spuren ruppigen Umgangs mit der kostbaren Substanz seien erst in den vergangenen Jahren beseitigt worden. Bei der jetzt abgeschlossenen Restaurierung der prinzlichen Paradeschlafkammer, die lange als Essensausgabe des Sanatoriums diente, habe die Stiftung die Rekonstruktion der Räume angestrebt, wie sie sich in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts, der Glanzzeit von Rheinsberg unter dem Prinzen Heinrich, darboten. „Wichtig war in der prinzlichen Schlafkammer die Wiederherstellung der durch alte Aquarelle und Fotografien bezeugten Wandbespannung, die nach 1945 verloren ging. Für das Nachweben des Seidenstoffes in der Nähe von Lyon in Frankreich war neben solchen Unterlagen auch ein Gewebefragment behilflich, das unter einem Türrahmen gefunden wurde“, erklärt Fuchs.

Der edle Stoff hat eine hellblaue Grundfarbe sowie gelbe und weiße Muster, die sich mit Blumen, Vasen, Ranken und Papageien abwechseln. In dieser ungemein festlichen Ausstattung kommt auch das jetzt nach alten Fotos rekonstruierte Bett des Prinzen wieder voll zur Geltung. Es ist wie zu Heinrichs Zeiten mit dem gleichen Seidenstoff dekoriert, der das ganze Paradeschlafzimmer ziert – ein wahrhaft königliches Raumkunstwerk. Helmut Caspar

Das Schloss Rheinsberg ist täglich außer montags von 9.30 bis 17 Uhr geöffnet. Mehr Informationen zur Heinrich-Ausstellung und andere Veranstaltungen unter www.spsg.de .

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