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Flutschutz: Platzeck besichtigt sanierte Deiche im Oderbruch

Seit der Flut von 1997 sind 131 der 160 Deichkilometer erneuert oder saniert. Ministerpräsident Matthias Platzeck, der vor zehn Jahren als Umweltminister die Fluthilfe organisierte, verschafft sich heute einen Überblick über die Deichanlagen.

Zehn Jahre nach der Oderflut hat Brandenburgs Ministerpräsident Matthias Platzeck (SPD) während einer Fahrt durch den Oderbruch die sanierten Deiche besichtigt. "Wir hatten noch nie mehr Sicherheit hinter den Deichen als heute. Aber es wird nie eine 100-prozentige Sicherheit geben", sagte der Regierungschef in Zollbrücke bei Bad Freienwalde.

An der dortigen Deichscharte enthüllte Platzeck, der bei der Flut von 1997 als Umweltminister den Kampf gegen das Hochwasser koordiniert hatte, eine Informationstafel zur Deichsanierung an der Oder. Anschließend stand eine Fahrt zum Stützkower Querdeich auf dem Programm, wo ein gerade fertig gestellter Abschnitt übergeben werden soll.

Noch zu wenig Überflutungsflächen

Von den 160 Kilometer Deichen am deutschen Oder-Abschnitt wurden seit der Flut 131 Kilometer erneuert oder saniert, wie Landesumweltamts-Präsident Matthias Freude sagte. Rund 200 Millionen Euro seien verbaut worden. Zur Kritik von Umweltverbänden, dass Brandenburg die Ausweisung von Überflutungsflächen vernachlässige, sagte Platzeck, man müsse realistisch bleiben. Es gebe in Deutschland 16 solcher Vorhaben, von denen bisher nur eines in Brandenburg an der Elbe umgesetzt worden sei. Eine zweite Überflutungsfläche solle in der Neuzeller Niederung geschaffen werden.

Platzeck erinnerte zugleich an die große Solidarität von Menschen aus ganz Deutschland während des Jahrhunderthochwassers. Durch den Einsatz tausender Bundeswehrsoldaten und unzähliger Helfer war im Juli 1997 die drohende Überflutung des Oderbruchs verhindert worden. Im Gegensatz zur polnischen Seite, wo bei dem Jahrhunderthochwasser über 100 Menschen starben, waren in Deutschland keine Toten zu beklagen. Die Flutschäden beliefen sich im deutschen Oderland allerdings auf 647 Millionen Mark (rund 330 Millionen Euro). (mit ddp)

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