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G8-Gipfel: Kritiker: Ministertreffen wird "Laberrunde und PR-Show"

Die Organisatoren des Anti-G8-Bündnisses in Potsdam wollen nicht mit Bundesumweltminister Sigmar Gabriel sprechen. Eine Einladung Gabriels zum Treffen der Umweltminister schlug das Bündnis aus, statt dessen reagiert man mit einem offenen Brief.

Potsdam - Gabriel (SPD) habe dem linksgerichteten Bündnis bereits am Montag ein Gesprächsangebot gemacht, sagte dessen Sprecher Holger Zschoge. Der für das Ministertreffen zuständige Polizeieinsatzleiter habe beim Vorstand angerufen und Gabriels Vorschlag übermittelt. Ein Gespräch hält Zschoge aber für sinnlos. "Die Einladung ist vollkommen nutzlos, weil wir ganz andere Auffassungen vertreten als der Minister", sagte er auf Anfrage. Das Ministertreffen werde nichts anderes als eine "Laberrunde und PR-Show". Gabriel hatte am Mittwoch erklärt, dass konkrete Beschlüsse bei dem Treffen nicht zu erwarten seien.

Die Umweltminister wollten von Donnerstag bis Samstag in Potsdam zusammenkommen, um den G8-Gipfel im Juni im Ostseebad Heiligendamm vorzubereiten. Zu den G8 gehören die sieben führenden Industrienationen und Russland. Außerdem werden erstmals die Schwellenländer Indien, China, Brasilien, Mexiko und Südafrika teilnehmen.

"Was fehlt, ist gesellschaftliche Teilhabe und Diskussion", sagte Zschoge. Daher habe man sich entschlossen, auf die Einladung Gabriels mit einem offenen Brief zu reagieren. In dem Schreiben wird der Bundesregierung unter anderem vorgeworfen, den Atomausstieg vorzutäuschen. Deutschland exportiere Atomtechnologie und Atommüll weltweit. "Lustig wäre es, wenn Sie uns zum Gala-Diner in der Potsdamer Biosphäre einladen könnten. Symbolträchtiger geht es tatsächlich kaum: Lass uns die Urwälder in den Tropen zerstören und deren Landschaften hier künstlich nachbauen", heißt es an anderer Stelle des Schreibens, das auf www.anti-g8-buendnis-potsdam.de.tc veröffentlicht ist. (tso/ddp)

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