zum Hauptinhalt

Brandenburg: Hilfe für die Sanierung der Schlösser

Ab 2009 gibt es 20 Millionen Euro zusätzlich für das marode Welterbe

Potsdam - Das Soforthilfeprogramm zur Sanierung von Potsdamer und Berliner Schlössern des Welterbes soll im kommenden Jahr in Angriff genommen werden. Dies kündigte Heinz Berg an, der Verwaltungschef der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten. Vom Bundeskabinett, das am 15. November abschließend über den Haushalt 2008 berät, sei eine positive Entscheidung zu erwarten. Von den anderen beiden, kleineren Zuwendungsgebern habe das Land Brandenburg seine grundsätzliche Bereitschaft erklärt, das Sonderinvestitionsprogramm zu unterstützen, 2008 jedoch zunächst mit einer geringeren Summe als den pro Jahr veranschlagten fünf Millionen. Darüber müsse noch der Landtag entscheiden. Das Land Berlin will dagegen erst 2009 mit 2,8 Millionen jährlich in das Programm einsteigen. Insgesamt sollen der Stiftung zur Sanierung der maroden Schlösser dann ab 2009 jährlich 20 Millionen Euro zusätzlich zur Verfügung stehen.

Damit werde die Forderung der Stiftung, für das nächste Jahrzehnt 285 Millionen Euro Sondermittel zur Beseitigung der dringlichsten Schäden bereitzustellen, allerdings nicht in voller Höhe erfüllt, sagte Berg. Dass Berlin Geld erst ab 2009 geben wolle, sei zu verkraften, da die Stiftung nach der Freigabe der Mittel die Baumaßnahmen ohnehin erst vorbereiten müsse, was einige Zeit in Anspruch nehmen werde.

Die Stiftung will sich zunächst auf Baudenkmale konzentrieren, für die bereits Planungen vorliegen. Dazu zählt vor allem das Neue Palais im Park Sanssouci, für das die Sanierungskosten auf 125 bis 140 Millionen Euro geschätzt werden. Hier hat vor Kurzem die Restaurierung des „Unteren Fürstenquartiers“ – eine der Wohnungen im Schloss – begonnen, das 2012 für Besucher zugänglich gemacht werden und die Ausstellung zum 300. Geburtstag König Friedrichs des Großen aufnehmen soll. Auch die Kolonnaden gegenüber dem Palais, eines der bedeutendsten barocken Natursteinbauwerke in Europa, und das Marmorpalais im Neuen Garten werden bereits restauriert. Auf Sicherung und Sanierung warteten außerdem die Schlösser Babelsberg und Cecilienhof, die Orangerie von Sanssouci, die Römischen Bäder und Teile des Schlosses Charlottenburg in Berlin.

Verwaltungschef Berg geht davon aus, dass mit den Mitteln aus dem Sonderinvestitionsprogramm auch wichtige infrastrukturelle Probleme gelöst werden können. So will die Stiftung einen Gebäudekomplex am Park Sanssouci ankaufen und für ihre Restaurierungsabteilung ausbauen. Außerdem soll hier die historische Plansammlung untergebracht werden. Erhart Hohenstein

Erhart Hohenstein

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false