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Brandenburg: Im Kreislauf des Werdens und Vergehens

Berlins Friedhöfe laden am Sonntag zu Rundgängen und Führungen

Im Gegensatz zu einer anderen europäischen Metropole wie Paris hat Berlin keinen Père Lachaise, der zu den berühmtesten Friedhöfen der Welt zählt. Dafür gibt es in Berlin aber eine gewachsene Friedhofslandschaft, die alle Facetten der Stadtgeschichte auf unterschiedliche Art widerspiegelt. 240 Begräbnisplätze gibt es in Berlin. 191 werden aktuell für Bestattungen genutzt. 75 Standorte sind als Gartendenkmale ausgewiesen. Am Sonntag gibt der bundesweite „Tag des Friedhofs“ viele gute Gelegenheiten, sich dieser Friedhofslandschaft zu nähern. Der Aktionstag wurde initiiert von Friedhofsgärtnern, Bestattern, Steinmetzen, Floristen, Städten, Friedhofsverwaltungen, Religionsgemeinschaften sowie von Vereinen. In diesem Jahr beteiligen sich etwa 50 Städte und Gemeinden daran.

In Berlin steht der diesjährige Tag des Friedhofs unter dem Motto des Tags des offenen Denkmals: „Rasen, Rosen und Rabatten – Historische Gärten und Parks“. Diesen Rahmen füllt die Arbeitsgemeinschaft Friedhofsmuseum der Stiftung Historische Kirchhöfe und Friedhöfe Berlin-Brandenburg mit einem besonderen Angebot: Mehr als 30 Friedhöfe laden zu Führungen und Erkundungen ein. Ein Teil davon wird mit einem Doppeldeckerbus verbunden. Die Spanne reicht dabei vom Dorotheenstädtischen Friedhof in der Chausseestraße über den Invalidenfriedhof bis zum Islamischen Friedhof in Neukölln. Auf einigen Friedhöfen ergänzen Ausstellungen, Führungen und Lesungen die Rundfahrten. Während der Fahrt gibt es Informationen zur Entwicklung der Stadtquartiere, der Begräbniskultur und wie die Idee eines dezentralen Friedhofsmuseums zum Erhalt der Anlagen beitragen kann.

Der Linienbetrieb wird an diesem Sonntag, 10. September, um 10 Uhr aufgenommen und bis 18 Uhr fortgesetzt. Fahrplanaushänge und Vorschläge zu Rundtouren hängen in den Schaukästen der Standorte. Nachlesen kann man alles auch auf der Homepage der Arbeitsgemeinschaft Friedhofsmuseum. Auf dem Alten St.-Matthäus-Kirchhof in Schöneberg berichten zudem bereits heute ab 14 Uhr und dann noch einmal am Sonntag ab 11 Uhr Jugendliche über die Ergebnisse ihres Projekts „Underground Stories“: Sie recherchierten in Archiven und befragten Fachleute über Menschen, die hier begraben liegen. Sie stießen dabei auf interessante Biografien. Die geführten Rundgänge, die Diskussionen zu friedhofsrelevanten Themen und Ausstellungen mit verschiedenen Schwerpunkten sowie Veranstaltungen mit Musik und Literatur haben dabei immer ein Ziel: Die Bedeutung des Friedhofs als Ruhestätte und als Ort der Lebenden deutlich zu machen – als Ort der Trauerbewältigung, als Erholungs- und Lebensraum.

Außerdem bietet die Präsenz aller am und um den Friedhof tätigen Gewerke und Institutionen bei den Aktionen zum Tag des Friedhofs die Möglichkeit, sich umfassend über Hilfestellungen und Angebote zu informieren. Bü.

Weitere Informationen unter:

www.friedhofsmuseum.de

www.stadtentwicklung.berlin.de/denkmal/denkmaltag

www.tag-des-friedhofs.de

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