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Brandenburg: Katholiken wollen Schule gründen Der Elternverein um TV-Star Jauch sucht Haus

Potsdam - In gut einem Jahr soll die katholische Grundschule in Potsdam eröffnet werden – 68 Jahre nachdem die katholische „Marienschule“ von den Nationalsozialisten geschlossen wurde. Die Initiatoren der Schule, zu denen auch Fernseh-Moderator Günther Jauch, die CDU-Bundestagsabgeordnete Katherina Reiche sowie der ehemalige Staatsminister Hans Joachim Meyer zählen, haben inzwischen sowohl ein Finanzierungs- als auch ein pädagogisches Konzept erarbeitet.

Potsdam - In gut einem Jahr soll die katholische Grundschule in Potsdam eröffnet werden – 68 Jahre nachdem die katholische „Marienschule“ von den Nationalsozialisten geschlossen wurde. Die Initiatoren der Schule, zu denen auch Fernseh-Moderator Günther Jauch, die CDU-Bundestagsabgeordnete Katherina Reiche sowie der ehemalige Staatsminister Hans Joachim Meyer zählen, haben inzwischen sowohl ein Finanzierungs- als auch ein pädagogisches Konzept erarbeitet. Jetzt fehlt nur noch ein geeigneter Standort.

13 katholische Schulen gibt es derzeit im Erzbistum Berlin, davon zwei in Brandenburg – in Fürstenwalde und Petershagen. Nun soll auch in Potsdam an die seit 1723 bestehende Tradition wieder angeknüpft werden. Geplant ist laut des Vereins „Freunde der katholischen Marienschule“ eine sechsjährige Schule als „verlässliche Halbtagsgrundschule“. Dabei soll Religion „im Gegensatz zu den öffentlichen Schulen Brandenburgs als ordentliches Lehrfach“ angeboten werden, heißt es. Aber auch nicht-katholische Kinder sollen aufgenommen werden.

Das pädagogische Konzept knüpft an Leitlinien der Montessori-Pädagogik an, es sieht vor, dass mit „Wochenplänen“ gearbeitet wird, ebenso wie „Werkstattarbeit“ und projektorientierten Unterricht. Es wurde unter anderem vom Potsdamer Universitäts-Professor Werner Beidinger erarbeitet.

Einzig die Suche nach einem Standort für die Schule sei derzeit noch ungeklärt, heißt es in der Handreichung des Freundeskreises. Zwar seien bis Ende vergangenen Jahres etwa 35 potenzielle Gebäude in Potsdam geprüft worden, doch habe sich keines davon als geeignet erwiesen, mal aus baulichen Gründen, mal aus finanziellen Gründen. Denn zu einem sofortigen Ankauf sei weder die Pfarrgemeinde noch das klamme Erzbistum finanziell in der Lage.

Die Finanzierung der Schule ist laut dem vorliegenden Finanzierungskonzept durch öffentliche Mittel, Elternbeiträge und Spenden möglich – auch wenn die staatliche Förderung durch das Brandenburger Bildungsministerium erst zwei Jahre nach Gründung einsetze. Momentan übernimmt das Land danach 94 Prozent der Kosten für Lehrerstellen. Laut der Arbeitsgemeinschaft Freie Schulen Brandenburg gibt es im Bildungsministerium jedoch Überlegungen, die Freien Schulen erst nach drei Jahren finanziell zu unterstützen.

Die katholische Schule in Potsdam hatte eine über 200-jährige Geschichte, bevor sie 1939 von den Nationalsozialisten geschlossen wurde. 1723 wurde auf dem Gelände des Pfarrhauses eine katholische Schule für Jungen und Mädchen gegründet, die später neben die Garnisonkirche beziehungsweise ins Haus Am Kanal 38 zog. Von 1933 bis zur Schließung hieß die Einrichtung im Haus Jägerstraße 3/4 Marienschule. Heute ist hier die städtische Musikschule untergebracht. jab

Die Marienschule virtuell

www.marienschule-potsdam.de

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