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Brandenburg: Keine Absage an Rot-Rot

Thorsten Metzner

Da kann Kurt Beck neidisch sein. In Brandenburg bieten die Sozialdemokraten ein selten gewordenes Bild. Anders als die Genossen im Bund präsentieren sie sich vor der Kommunalwahl geschlossen und gut aufgestellt. Matthias Platzeck, der alte und mit einem Traumergebnis wieder gewählte neue Parteichef, hat die Truppen fest im Griff. Nebenbei wurde die Parteispitze gestrafft und man hat so viele Kandidaten wie noch nie für Kommunalparlamente gewonnen. Neuerdings man kann sogar Außenminister Frank-Walter Steinmeier als Mitglied des SPD-Ortsvereins der Stadt Brandenburg als zweites Zugpferd in Szene setzen. Eine Position der Stärke?

Nein, die SPD kann sich einfach keine offenen Flanken erlauben, um die Niederlage von 2003, den Sieg der Union, wettzumachen. Es geht zudem um eine Generalprobe, um die Ausgangsposition für die Landtagswahl 2009. Niemand kann absehen, wie lange man sich dem Abwärtssog der Bundespartei noch entziehen kann. Überall sonst im Osten liegt die Linke bereits vorn. Das erklärt, weshalb Platzeck ungewohnt hart die Linke attackiert, die seit der Landtagswahl 2004 der Angstgegner ist. Eine Absage an Rot-Rot ist das nicht, im Gegenteil: Platzeck muss die Linke auf Abstand halten, um nach 2009 notfalls auch mit ihr regieren zu können.

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