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Kindesmisshandlung: Baby-Besuchsdienst als Reaktion auf Kindstod in Frankfurt gestartet

Gut ein Jahr nach dem Hungertod eines sechs Monate alten Jungen in Frankfurt (Oder) hat die Stadt einen sogenannten Baby-Besuchsdienst eingeführt.

Nach Angaben des städtischen Gesundheitsamts sollen die Eltern neugeborener Kinder künftig im ersten Lebensjahr dreimal besucht werden, das erste Mal in der vierten bis fünften Lebenswoche des Säuglings.

Dabei werden insgesamt drei Mitarbeiterinnen mit den Eltern sprechen und ihnen anbieten, bei Problemen Kontakt aufzunehmen. Die Eltern erhielten zudem einen Aufkleber mit Notrufnummern und eine Liste der Kinderärzte.

Frankfurt orientiert sich an den Erfahrungen aus Potsdam, wo mit dem Begrüßungsdienst 95 Prozent der Familien erreicht würden. Wenn Eltern den Besuch ablehnten, sollen sie ein zweites Mal angeschrieben werden.

Im Februar 2008 war in einer Frankfurter Wohnung ein sechs Monate altes Baby tot aufgefunden worden. Die Eltern hatten ihrem Sohn immer weniger zu essen gegeben, so dass er verhungerte und verdurstete. Das Landgericht Frankfurt (Oder) verurteilte die Mutter im August 2008 wegen Totschlags zu sieben Jahren und den Vater zu zehn Jahren Haft. ddp

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