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Brandenburg: Kirchenasyl bald in der Synagoge Auch jüdische und islamische Gemeinde helfen Vietnamesen

Schwante. Die Auseinandersetzungen um das Kirchenasyl für den abgelehnten vietnamesischen Asylbewerber Xuan Khang Ha und dessen fünfjährigen Sohn in Schwante spitzt sich zu.

Schwante. Die Auseinandersetzungen um das Kirchenasyl für den abgelehnten vietnamesischen Asylbewerber Xuan Khang Ha und dessen fünfjährigen Sohn in Schwante spitzt sich zu. Denn die beiden Personen werden nicht mehr allein durch die evangelische Kirche vor dem Zugriff der Polizei geschützt. „Wir haben schon im September vergangenen Jahres mit islamischen, jüdischen und buddhistischen Gemeinden ein überreligiöses Bündnis verabredet“, sagte Pfarrer Johannes Kölbel. „Nun stehen wir vor dem ersten konkreten Fall unserer Zusammenarbeit.“ Die buddhistische Klosterschule in Schwante habe bereits Unterstützung für das Asyl zugesagt. Auch Angehörige der anderen Glaubensrichtungen signalisierten Hilfe, sagte der Pfarrer. Die Folgen eines Polizeieinsatzes in einem jüdischen Gemeindehaus oder gar in einer Synagoge wären fatal.

Wie berichtet, hatte die Polizei am Montag im Pfarrhaus von Schwante nach den beiden Vietnamesen gesucht. In seiner Angst vor einer Abschiebung war der Mann vor acht Wochen in den Schutz des evangelischen Kirchenkreises geflüchtet. Er befürchtet wegen seines Engagements für Exilorganisationen eine Verhaftung in Vietnam. Zum Zeitpunkt der von Pfarrer Kölbel als „ungeheuerlichen Bruch des Kirchenasyls“ bezeichneten Durchsuchung hielten sich Vater und Sohn außerhalb des Pfarrhauses auf.

Die Ausländerbehörde des Landkreises Oberhavel drängt auf Durchsetzung des Abschiebeverfahrens und hatte die Polizeiaktion angeordnet. Ste.

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