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Brandenburg: Kleidung mit Nazi-Logo: Polizei erwartet Rückrufaktion

Berlin/Zeesen Die Berliner Justiz will Kleidung der Marke „Thor Steinar“ nicht sofort in den Geschäften beschlagnahmen. „Wir warten etwas, bis sich das Verbot herumgesprochen hat“, sagte der für politische Taten zuständige Oberstaatsanwalt Jürgen Heinke dem Tagesspiegel.

Berlin/Zeesen Die Berliner Justiz will Kleidung der Marke „Thor Steinar“ nicht sofort in den Geschäften beschlagnahmen. „Wir warten etwas, bis sich das Verbot herumgesprochen hat“, sagte der für politische Taten zuständige Oberstaatsanwalt Jürgen Heinke dem Tagesspiegel. Wie berichtet, hatte die Berliner Staatsanwaltschaft sich am Wochenende der Brandenburger Einschätzung angeschlossen, dass das Logo der bei Hooligans und Rechtsradikalen beliebten Marke einen Verstoß gegen Paragraf 86a (Verwenden von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen) darstellt – wegen der Ähnlichkeit des Firmen-Logos mit SS-Runen.

Die Polizei erwartet jetzt eine Rückrufaktion des Herstellers. Geschäfte will die Polizei noch nicht durchsuchen. Oberstaatsanwalt Heinke sagte, dass in etwa vier Wochen Schluss sei mit dieser Zurückhaltung. Am Sonntag hatte die Berliner Polizei bereits 14 Kleidungsstücke der Marke bei einem Fußballspiel und einem weiteren Einsatz beschlagnahmt. Zwölf Personen erhielten Strafanzeigen, darunter sieben Anhänger des Fußballklubs BFC Dynamo. Bei dessen Oberligaspiel gegen Türkiyemspor hatte die Polizei scharf kontrolliert. In Brandenburg hat die Polizei auf Anordnung des Generalstaatsanwalts Kleidung der Marke bereits in Geschäften beschlagnahmt.

Die Firma Mediatex, die „Thor Steinar“ produziert, will das Land Brandenburg daher auf Schadenersatz verklagen, kündigte Mediatex-Anwalt Markus Roscher an. Die im brandenburgischen Zeesen ansässige Firma hat nach Angaben Roschers den Einzelhändlern angeboten, „Thor Steinar“-Kleidung zurückzunehmen, das Logo zu entfernen und wieder auszuliefern. Neue Ware mit dem Logo solle nicht produziert werden. Doch auf der Internetseite der Firma war gestern noch das komplette Angebot zu bestellen. Einen Hinweis, dass das Logo in zwei Bundesländern verboten ist, gab es nicht. Wie viele Geschäfte die Kleidung der Firma in Berlin verkaufen, konnte Mediatex-Anwalt Roscher nicht sagen. Ha

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