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Brandenburg: KZ Sachsenhausen: Jüdische Baracke 39 als Museum eröffnet

Mehr als achteinhalb Jahre nach einem Brandanschlag von Rechtsextremisten ist am Sonnabend die Jüdische Baracke 39 in der Gedenkstätte Sachsenhausen als Museum eröffnet worden. Zu sehen ist eine Dauerausstellung zum Alltag der Häftlinge in dem Konzentrationslager der Nationalsozialisten bei Berlin.

Mehr als achteinhalb Jahre nach einem Brandanschlag von Rechtsextremisten ist am Sonnabend die Jüdische Baracke 39 in der Gedenkstätte Sachsenhausen als Museum eröffnet worden. Zu sehen ist eine Dauerausstellung zum Alltag der Häftlinge in dem Konzentrationslager der Nationalsozialisten bei Berlin. Im Mittelpunkt stehen Erzählungen von 20 ehemaligen Häftlingen. "Ziel ist es, die Umkehrung und Pervertierung des Alltäglichen im KZ in ihrer ganzen Bandbreite fassbar zu machen", sagte Kulturministerin Johanna Wanka (CDU) am Vortag des 56. Jahrestages der Befreiung des KZ.

Mit der neuen Ausstellung widmet sich nach Auskunft der Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten erstmals eine KZ-Gedenkstätte speziell den Lebensbedingungen von Häftlingen unter dem Terror der SS. Die Schau mit Texten, Fotos, Zeichnungen und Objekten stützt sich auf Erzählungen der ehemaligen Häftlinge, die sich Besucher anhören können. Gezeigt werden rund 120 Exponate. "Eine klassische exponat-orientierte Ausstellung ist zu diesem Thema nicht möglich, da sie nicht die ganze Wahrheit zeigen würde", sagte Stiftungsdirektor Günter Morsch. Deshalb präsentiert die Ausstellung zwar Exponate, diese stehen aber immer in Verbindung mit den jeweiligen Erzählungen. Die ausgestellten Stücke stammen aus dem Besitz von 20 Häftlingen.

Die beiden jüdischen Baracken 38 und 39 waren im September 1992 bei einem Brandanschlag teilweise zerstört worden. Am 9. November 1997 wurde in der Baracke 38 bereits ein Museum mit einer Ausstellung zur Geschichte der jüdischen Häftlinge im KZ Sachsenhausen eröffnet. Die Gesamtkosten für die Sanierung der Baracken betragen laut Stiftung 4,3 Millionen Mark.

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