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Brandenburg: Neues Leben nach zehn Jahren Leerstand

Eine israelische Hotelkette will das Postfuhramt an der Oranienburger Straße sanieren und im Hof ihr erstes Haus in Europa errichten

Das denkmalgeschützte Postfuhramt in der Oranienburger Straße wird saniert – und auf seinem Hof wird ein Hotel gebaut: Die Bezirksverordneten haben den Plänen der israelischen „DanHotel“-Gruppe zugestimmt. „So eine Hotelkette zieht sicher jüdisches Publikum an; insofern ist der Standort nahe der Synagoge besonders geeignet“, sagte der Sprecher des Eigentümers Post AG, Rolf Schulz. Jetzt solle mit der Detailplanung begonnen und der Antrag auf Baugenehmigung vorbereitet werden. Wie das Hotel mit rund 230 Zimmern genau aussehen werde, sei noch ebenso unklar wie Baubeginn und Kosten. Gesichert sei aber, dass das Postfuhramt dank dem israelischen Investor „aufwendig saniert und in neuem Glanz erstrahlen“ werde. Einen Teil des Gebäudeflügels in der Oranienburger Straße werde die Post für ihre Hauptstadtrepräsentanz nutzen. Das 1875 bis 1881 errichtete Bauwerk steht seit zehn Jahren größtenteils leer.

Fachleute schätzen die Sanierungskosten auf 15 Millionen Euro. Neben dem Neubau sollen weitere Teile des Innenhofs, auf dem einst 240 Postpferde Platz hatten, überdacht werden – dort soll zum Verdruss der Denkmalschützer die Lobby des Hotels entstehen. Möglicherweise werden auch in dem Gebäudeflügel an der Tucholskystraße Hotelzimmer eingerichtet.

PDS und Grüne stimmten in der Sitzung gegen das Vorhaben, weil sie das sechsgeschossige Hotel inmitten der Spandauer Vorstadt für zu wuchtig halten und eine drastische Zunahme des Straßenverkehrs befürchten. Zum Neubau gehört auch eine Tiefgarage. Die genehmigte Variante entspricht den Forderungen der Investoren. Auch Baustadträtin Dorothee Dubrau (Grüne) hatte sich für eine abgespeckte Version ausgesprochen, damit zwischen dem alten Postfuhramt und dem Hotelneubau mehr Platz bleibt und der Innenhof erhalten wird. obs

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