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Brandenburg: Platzeck hofft auf Moskauer Sternstunden Ministerpräsident indiplomatischerMission

Potsdam – Fast alle Unternehmer, die Ministerpräsident Matthias Platzeck auf seiner heute beginnenden Reise nach Moskau begleiten, kommen aus Berlin und Brandenburg. Sie wollen viele neue Kontakte knüpfen – beispielsweise auf einem Unternehmerforum in Elektrostal.

Von Sandra Dassler

Potsdam – Fast alle Unternehmer, die Ministerpräsident Matthias Platzeck auf seiner heute beginnenden Reise nach Moskau begleiten, kommen aus Berlin und Brandenburg. Sie wollen viele neue Kontakte knüpfen – beispielsweise auf einem Unternehmerforum in Elektrostal. Die 147 000-Einwohner-Stadt liegt 60 Kilometer östlich von Moskau und ist – wie der Name schon andeutet – ein Zentrum der Stahlindustrie. Der Ministerpräsident, der das Unternehmerforum eröffnen wird, hofft natürlich wie alle Mitreisenden auf neue Aufträge und den Ausbau der Wirtschaftsbeziehungen.

Offiziell reist Platzeck heute allerdings als Bundesratspräsident in die russische Hauptstadt. Viele Termine werden daher repräsentativen und diplomatischen Charakter haben – so die Treffen mit dem russischen Katastrophenschutzminister und dem Moskauer Bürgermeister. Beim Besuch im Kosmonautenzentrum Sternenstädtchen wird es auch eine Begegnung mit den beiden deutschen All-Fliegern Siegmund Jähn und Thomas Reiter geben. Platzeck trifft sich außerdem mit dem letzten Oberkommandierenden der Westgruppe der Roten Armee in Deutschland, General Matwej Burlakow.

Neben der obligatorischen Kranzniederlegung am Grabmal des Unbekannten Soldaten im Kreml steht kurz vor dem Rückflug am Freitag ein ganz besonderer Termin an: Platzeck wird auf dem berühmt-berüchtigten Donskoje-Friedhof einen Gedenkstein einweihen, der an die von sowjetischen Militärtribunalen zum Tode verurteilten und erschossenen Deutschen erinnern soll. Zwischen 1950 und 1953 hat dieses Schicksal etwa 7000 Menschen ereilt, die auf dem Friedhof verscharrt wurden. Darunter befanden sich nach aktuellen Erkenntnissen etwa 1000 Deutsche. Als Grund reichte manchmal schon die Mitgliedschaft in einer Blockpartei, die als „Spionage“ gewertet wurden. Eines der prominentesten Opfer war einst Bürgermeister von Potsdam – wie Platzeck. Erwin Köhler (CDU) war 1951 gemeinsam mit seiner Ehefrau hingerichtet worden.

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