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Brandenburg: Politiker-Test: Wenig Ahnung von Wirtschaft Brandenburgs Parteien schneiden schlecht ab

Potsdam - Alle Parteien in Brandenburg versprechen, mehr Arbeitsplätze zu schaffen, alle wollen die Wirtschaft ankurbeln. Doch die Kompetenz ihrer Kandidaten in Wirtschaftsfragen ist „gering und gibt Anlass zur Besorgnis“.

Potsdam - Alle Parteien in Brandenburg versprechen, mehr Arbeitsplätze zu schaffen, alle wollen die Wirtschaft ankurbeln. Doch die Kompetenz ihrer Kandidaten in Wirtschaftsfragen ist „gering und gibt Anlass zur Besorgnis“. Das ist das Ergebnis einer Untersuchung des „Instituts zur Entwicklung der Wirtschaftskompetenz von Politikern“ der privaten Fachhochschule Göttingen. Die Wissenschaftler sehen großen Nachholbedarf bei Brandenburgs Landtagskandidaten. Sie befürchten, dass die „überraschend geringe“ Kompetenz „zu Problemen bei der Besetzung wirtschaftsrelevanter Positionen und Gremien führen“ könne.

Tatsächlich schnitten von 82 Landtagskandidaten, die an der gesamten Untersuchung teilgenommen haben, nur zwei mit „gut“ und einer mit „sehr gut“ ab. Sie erreichten mehr als 60 beziehungsweise mehr als 80 von 100 möglichen Punkten. Am besten schnitt der FDP-Bewerber Hans-Günther Oberlack ab, der in der Wirtschaft tätig ist und erstmals für den Landtag kandidiert. Neun Kandidaten bekamen die Note „mangelhaft“ (0 bis 20 Punkte), 51 die Note „ausreichend“ (21 bis 40 Punkte) und 19 die Note „befriedigend“ (41 bis 60 Punkte). Insgesamt beteiligten sich fast die Hälfte aller Landtags-Kandidaten. Im Vergleich der Parteien liegt die FDP mit durchschnittlich 42,3 Punkten vor den Grünen mit 39,8. Es folgen die Union mit 35,8 und die PDS mit 32,7 Punkten. Die SPD und die rechtsextreme DVU verweigerten sich ganz oder teilweise und konnten deshalb nicht bewertet werden. Das Institut kommt zu dem Schluss, dass sich die These nicht erhärten lasse, wonach die CDU besonders große Wirtschaftskompetenz besitze und die PDS keine.

Die SPD bezweifelte die Seriosität der Untersuchung, die aus zwei Teilen bestand: Die Kandidaten mussten Fragebögen zu ihrer Ausbildung und ihrem beruflichen Werdegang ausfüllen. Dann wurden sie zu ihren praktischen Erfahrungen und Kenntnissen befragt. Welcher Partei die Interviewten angehören, habe bei der Bewertung keine Rolle gespielt, betonte das Institut.

Michael Mara

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