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Brandenburg: Potsdam rechnet sich reich Neue Bilanz bewertet städtisches Eigentum

Potsdam - Wäre die Freundschaftsinsel in der Potsdamer Stadtmitte verkäuflich, könnte die Stadt dafür 612 700 Euro verlangen. Diesen Wert hat Kämmerer Burkhard Exner zumindest in die Eröffnungsbilanz der Landeshauptstadt geschrieben.

Potsdam - Wäre die Freundschaftsinsel in der Potsdamer Stadtmitte verkäuflich, könnte die Stadt dafür 612 700 Euro verlangen. Diesen Wert hat Kämmerer Burkhard Exner zumindest in die Eröffnungsbilanz der Landeshauptstadt geschrieben. Die Bilanz mit dem Stichtag 1. Januar 2007 ist nötig geworden, weil die Stadt ihr Rechnungswesen vom bisher kameralistischen System auf das der doppelten Buchführung umgestellt hat, wie sie auch in Unternehmen üblich ist. Bis 2010 sollen das alle Brandenburger Kommunen tun. Potsdams Eigentum ist damit erstmalig beziffert worden, sagte Exner. Das Ergebnis: Die Bilanzsumme beträgt 1,0685 Milliarden Euro. Das – vorwiegend aus Immobilien bestehende – Eigenkapital beträgt 504 Millionen Euro, die Eigenkapitalquoteliegt bei gut 47 Prozent. Im Vergleich zu anderen deutschen Städten sei dies ein hoher Wert, sagte Exner: München mit einer Bilanzsumme von 19,1 Milliarden Euro hat eine Kapitalquote von 40,45 Prozent. Nicht berücksichtigt in der Bilanz sind die Etats städtischer Gesellschaften wie der Stadtwerke oder dem Klinikum.

Das Potsdamer Monopoly enthält allein bei der Infrastruktur 97 Brücken und 767 Straßen. Das teuerste Bauwerk ist die Humboldtbrücke mit einem angesetzten Wert von 13,9 Million Euro. Bewertet wurden die Anlagen nach einem Berechnungsmaßstab der Technischen Universität Dresden. Der Wert von Straßen, Plätzen, Grünflächen und Häusern sei allerdings nicht berechnet worden, um sie zu veräußern, sagte Exner. Jedoch verdeutliche die neue Haushaltsführung, wie die Stadt mit ihrem Vermögen umgeht. Künftig werde bei jedem Jahresabschluss ablesbar sein, ob sie ordentlich gewirtschaftet hat. Den Unterschied zwischen früheren Haushaltsplänen und den heutigen Bilanzen erklärte Exner am Beispiel eines Hausverkaufes: Bringt dieser 50 000 Euro ein, hätten diese beim früheren System allein auf der Einnahmeseite gestanden. Wenn der Wert dieses Hauses zuvor aber mit 100 000 Euro in der Bilanz beziffert wurde, wird nun deutlich, dass es ein Minus-Geschäft war. jab

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