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Brandenburg: Räuber wussten von Tresor

24-Jähriger steht nach Überfall vor Gericht

Die Täter hatten einen Tipp bekommen und suchten gezielt nach dem Tresor. Genau ein Jahr nach dem bewaffneten Überfall auf eine Mutter und ihren Sohn in ihrem Haus in Reinickendorf muss sich nun seit gestern einer der mutmaßlichen Räuber vor dem Landgericht verantworten. Der 24-jährige Wilfried N. soll gemeinsam mit zwei bereits verurteilten Komplizen Bargeld, Schmuck und Münzen im Wert von rund 200 000 Euro erbeutet haben.

Sie habe an jenem Abend am Schreibtisch gesessen, als plötzlich ein Maskierter neben ihr stand, sagte die 60-jährige Frau. Zwei weitere Männer hätten ihren 21-jährigen Sohn gezwungen, den Tresor im Keller zu öffnen. „Sie sprachen von 500 000 Euro, die in dem Safe sein müssten“, erinnerte sich Bärbel J. im Prozess. Als die Vermummten dann Goldringe, Halsketten, Armbänder und mehr als 20 000 Euro in bar zusammenrafften, habe einer der Räuber gejubelt: „Der Tipp hat sich gelohnt.“

Bärbel J. waren am Morgen drei Männer in der Nähe ihres Hauses aufgefallen. Doch ob der Angeklagte zu jenen Personen gehörte, konnte sie nicht sagen. Einen konkreten Hinweis bekamen die Ermittler von einem Nachbarn. Er hatte am Vormittag ein Fahrzeug bemerkt, das „in die falsche Richtung fuhr“ und dann auffällig am Straßenrand stand. Er notierte sich das Kennzeichen, das die Fahnder auf die Spur der mutmaßlichen Räuber brachte.

Als zwei der Gangster vor fünf Monaten vor Gericht saßen, benannte einer der beiden N. als dritten Komplizen. „Damit wollte er nur etwas für sich rausschlagen“, sagte nun der zweite Räuber, der zu vier Jahren und sieben Monaten Gefängnis verurteilt wurde. „Mit der Sache in dem Haus hat er nichts zu tun“. Der Prozess wird am 29. März fortgesetzt. K.G.

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