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Brandenburg: Schmökel-Affäre: Frank Schmökel erholt sich in einer Glaszelle

Der schwer verletzte Gewaltverbrecher Frank Schmökel ist nach Angaben der behandelnden Ärzte ansprechbar, aber nicht sehr gesprächig. Der Gesundheitszustand des 38-Jährigen sei stabil, sagte der Ärztliche Direktor des Justizkrankenhauses Fröndenberg, Feodor Sabados, am Freitag vor Journalisten.

Der schwer verletzte Gewaltverbrecher Frank Schmökel ist nach Angaben der behandelnden Ärzte ansprechbar, aber nicht sehr gesprächig. Der Gesundheitszustand des 38-Jährigen sei stabil, sagte der Ärztliche Direktor des Justizkrankenhauses Fröndenberg, Feodor Sabados, am Freitag vor Journalisten. "Zurzeit besteht kein Bedarf für weitere Operationen."

Schmökel hatte bei seiner Festnahme einen Bauchschuss erlitten und war am Donnerstagabend mit einem Hubschrauber in das nordrhein-westfälische Haftkrankenhaus geflogen worden. Wenn keine Komplikationen eintreten, werde die postoperative Behandlung zehn bis 14 Tage dauern, sagte Sabados. Allerdings sei Schmökel wenig kooperativ. So sage er nichts über Schmerzen.

Der Triebtäter wird nach Angaben des Krankenhauses isoliert gehalten. Er wird auf der Intensivstation rund um die Uhr auch von vier Vollzugsbeamten aus Brandenburg bewacht. Das Bett sei zudem in einem Glaskasten untergebracht, der von innen nicht zu öffnen sei. Wie Sabados weiter berichtete, könne Schmökel das Bett nicht verlassen. Er sei "ansprechbar, aber nicht besonders kooperativ". Die anderen Gefangenen bekämen ihn nicht zu Gesicht. Nach Verlassen der Intensivstation solle er allein in einem Zweibett-Zimmer untergebracht werden. Der Bauchschuss hat mehrere innere Organe verletzt.

Die Klinik in Fröndenberg gilt als das modernste Justizkrankenhaus in Europa. Brandenburgs Sozialminister Alwin Ziel (SPD) verteidigte die Unterbringung Schmökels an diesem Ort: In Brandenburg habe es noch nie eine Haftklinik gegeben. Es sei deshalb "nicht fair", dem Land nun Vorhaltungen zu machen, es habe für die sichere Unterbringung Schmökels nicht sorgen können. Laut Brandenburgischem Justizministerium gibt es jährlich landesweit einen Bedarf von rund 40 Krankenhausplätzen für Häftlinge. Dies rechtfertige nicht den Bau einer eigenen Haftklinik, sagte Ministeriumssprecher Ulrich Herrmann. Bei schweren Fällen würden die Häftlinge entweder nach Berlin-Moabit verlegt oder unter Polizeischutz in normalen Kliniken behandelt. Das Düsseldorfer Justizministerium schloss am Freitag einen Verbleib Schmökels in Nordrhein-Westfalen aus. Der geistesgestörte Triebtäter werde sofort nach Ende der medizinischen Behandlung zurück nach Brandenburg geschickt.

Die mehrtägige Großfahndung nach dem Gewaltverbrecher Frank Schmökel in Sachsen kommt den Steuerzahler teuer zu stehen. Eine genaue Kostenaufstellung des Polizeipräsidiums Dresden und des Landeskriminalamtes soll erst in einigen Tagen vorliegen. "Aber eins scheint sicher, der Betrag geht in die Millionenhöhe", sagte der Sprecher des Dresdner Innenministeriums, Thomas Uslaub, am Freitag. An der Suche nach dem mittlerweile nach Nordrhein-Westfalen verlegten Sexualstraftäter in Ostsachsen waren weit über 2000 Beamte beteiligt, darunter nach Angaben des Innenministeriums in Dresden 1445 sächsische Beamte.

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