zum Hauptinhalt

Brandenburg: Spreeausbau bleibt strittig

Nach aktuellen Plänen müssen 1000 Bäume weichen

Berlin - Wie viele Bäume dem geplanten Ausbau der Spree zwischen der Schleuse Charlottenburg und der Mündung in die Havel weichen müssen, bleibt weiter ungewiss. Der Leiter der Wasser- und Schifffahrtsdirektion Ost, Thomas Menzel, nannte gestern im Umweltausschuss des Abgeordnetenhauses keine Zahlen. Nach Angaben des Bundes für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) sollen etwa tausend Bäume weichen, um die Spree für große Schiffe erweitern zu können. Der Ausbau ist das letzte Vorhaben innerhalb der 17 Verkehrsprojekte Deutsche Einheit, die Anfang der 90er Jahre beschlossen worden waren.

Der damals geplante Ausbau habe sich inzwischen als überdimensioniert erwiesen, sagte der SPD-Umweltexperte Daniel Buchholz. Würden die Pläne der Wasser- und Schifffahrtsdirektion verwirklicht, drohe eine Millionenverschwendung. Auch der Senat bewertet die bisherigen Pläne zurückhaltend: „Die Kritik ist an Klarheit nicht zu überbieten“, sagte Umweltsenatorin Katrin Lompscher (Linkspartei) im Ausschuss. Die Grünen haben beantragt, den Ausbau, in den bereits mehrere hundert Millionen Euro geflossen sind, sofort zu beenden. Auch der BUND verlangt einen Ausbaustopp, den die Bundesregierung veranlassen müsste.

Während die Wasserstraßenplaner die Spree so ausbauen wollen, dass sich große Schiffe begegnen können, setzt sich Buchholz für einen Verkehr jeweils nur in eine Richtung ein; ein entgegenkommendes Schiff müsste dann an einer Ausweichstelle warten. Wie umfangreich der Verkehr sein könnte, blieb auch gestern im Ausschuss unbeantwortet. Die Frage, ob es richtig sei, dass nur einmal in der Woche ein 170 Meter langer Schubverband, beladen mit Containern in zwei Lagen übereinander, den Westhafen anlaufen würde, beantwortete Direktionschef Menzel nicht. Für Schiffe dieser Größe sollen Spree und Havel ausgebaut werden. kt

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false