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Stadionkrawalle: Polizei rechnet mit zunehmender Gewalt

Die brandenburgische Polizei bereitet sich auf einen Anstieg der Gewalt in Fußballstadien vor. Für eine Vernetzung von Hooligans und Rechtsextremen gebe es bislang aber keine Hinweise.

Potsdam - Ein Anstieg von Gewaltdelikten in Stadien sei nicht ausgeschlossen, sagte Innenminister Jörg Schönbohm (CDU) im Potsdamer Landtag. Die Polizei führe derzeit 283 potenzielle Gewalttäter "Sport". Diese seien vor allem in den Städten Cottbus und Potsdam sowie in den Kreisen Spree-Neiße, Elbe-Elster und Oberspreewald-Lausitz aktiv. Im äußersten Süden des Landes gebe es zudem gewaltbereite Anhänger von Dynamo Dresden.

In der Regel ließen sich Hooligans als "unpolitisch" einordnen, sagte Schönbohm. Doch sei zu beobachten, dass der Gegner im Stadion häufig mit rechtsextremen und ausländerfeindlichen Parolen beschimpft und verunglimpft werden solle. Zudem versuchten Rechtsextreme, die aufgeheizte Stadionstimmung für ihre Zwecke zu nutzen.

Brandenburg sei insgesamt kaum von randalierenden Fangruppen betroffen. Allerdings seien hin und wieder Fans des BFC Dynamo Berlin auf der Durchreise durch Brandenburg auffällig geworden. Schönbohm unterstrich, die Fußballvereine seien selbst für die Bekämpfung der Gewalt verantwortlich. Das Ministerium unterstütze die Vereine aber. Als Beispiel nannte Schönbohm Fan-Projekte bei Energie Cottbus und dem SV Babelsberg 03 in Potsdam. Zur Polizeitaktik gehöre eine "niedrige Einschreitschwelle" bei Störungen und die massive Präsenz von Polizei auf den Wegen zum und vom Stadion. (tso/ddp)

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