zum Hauptinhalt

Neuer "Winterfahrplan": S-Bahn schleicht nach Plan

Am ersten Tag des "Winterfahrplans" der S-Bahn haben viele Fahrgäste aufgrund des neuen Takts ihren Zug verpasst. Wegen der technischen Probleme fahren die Züge laut Fahrplan nur noch höchstens mit 60 km/h.

Die Züge waren am Montag, dem ersten Tag des neuen „Winterfahrplans“, nach Angaben der S-Bahn meist pünktlich – und trotzdem warteten viele Fahrgäste lange auf ihren Zug. Stammkunden, die die Abfahrzeiten ihrer Bahn im Kopf hatten, erreichten ihren Zug oft nicht mehr, weil es nun neue Abfahrzeiten gibt und die Züge zum Teil früher fahren. Viele Fahrgäste meinten deshalb, die Züge hätten sich doch wieder verspätet oder seien sogar ausgefallen.

Es lohnt sich aber, sich auf die neuen Zeiten einzustellen, denn der „Winterfahrplan“ gilt mindestens bis zum 27. Februar. Ob er verlängert wird, will die S-Bahn zusammen mit dem Senat und der Landesregierung von Brandenburg sowie den betroffenen Kommunen Anfang Februar entscheiden.

Weil auf mehreren Strecken jetzt weniger Züge fahren, kann die S-Bahn mehr Wagen an die anderen Bahnen hängen, so dass es auch auf dem Ring zum ersten Mal seit Jahren Züge mit acht statt sechs Wagen gibt. Auf zwei unübersichtlichen Stationen gibt es deshalb auch wieder Aufsichten. Auch auf anderen Linien sind wieder sogenannte Vollzüge unterwegs, so dass die Fahrgäste mehr Platz haben. 425 Doppelwagen waren am Montag in Betrieb; 562 sollten es sein.

Zwischen Hennigsdorf und Nordbahnhof fahren die Züge nur noch halbstündlich statt alle 20 Minuten; zwischen Charlottenburg und Potsdam, Charlottenburg und Spandau sowie zwischen Springpfuhl und Wartenberg kommen die Bahnen nur alle 20 Minuten statt im Zehn-Minuten-Abstand.

Wegen der technischen Probleme fahren die Züge, wie berichtet, laut Fahrplan nur noch höchstens mit 60 km/h. Vorher war der Fahrplan auf Tempo 80 ausgerichtet; bis zu einem Unfall 2006 war sogar Tempo 100 zugelassen. Bei Fahrten innerhalb des S-Bahn-Netzes soll sich die Fahrzeit maximal um zehn Minuten verlängern – wie beispielsweise zwischen Charlottenburg und Spandau. Zwischen Hennigsdorf und Südkreuz dauert die Fahrt sechs Minuten länger, zwischen Wannsee und Alexanderplatz sind es vier Minuten. Beim Umsteigen auf andere Bahnen oder Busse kann es dagegen zu längeren Wartezeiten kommen.

Wann und in welcher Form die S-Bahn die Fahrgäste nochmals entschädigt, will das Unternehmen noch in diesem Monat mitteilen.

Der Verkehrsausschuss des Bundestages beschäftigt sich am Mittwoch mit der Misere bei der S-Bahn. Eingeladen sind S-Bahnchef Peter Buchner, der Chef des Verkehrsverbundes Berlin-Brandenburg (VBB), Hans-Werner Franz, sowie ein Vertreter des Betriebsrates. Die Sitzung ist nicht öffentlich.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false