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Hochschulsport: Die Freie Universität bewegt sich

Der Hochschulsport bringt mit dem Pausenexpress und einem Spielemobil mehr Bewegung in den Studierendenalltag.

Als eine Trainerin das Max-Kade-Auditorium betritt und Alice Mertons Song „No Roots“ aufdreht, staunen die Studierenden. „Steht auf, verteilt euch in den Reihen und Gängen und macht euch locker“, ruft die Mitarbeiterin des Hochschulsports. Kurz darauf tanzen 1000 junge Menschen eine einfache Choreografie aus Schritten, Armschwingungen und Drehungen. Es folgen leichte Dehnungs- und Kräftigungsübungen. Danach wirken die angehenden Bachelor- und Masterstudierenden, die zu Semesterbeginn zur Einführungsveranstaltung ins Audimax gekommen waren, deutlich aufmerksamer.

Kennengelernt haben sie den Pausenexpress, ein Format, das die Zentraleinrichtung Hochschulsport bereits seit 2013 für Beschäftigte der Freien Universität anbietet und in gekürzter Version nun auch für Studierende eingerichtet hat: So fanden im Sommersemester sportliche Einheiten schon in 14 Lehrveranstaltungen an drei Fachbereichen statt. „Wir bringen Studierende täglich in Bewegung“, sagt Janine Wegner, Koordinatorin des Projekts.

Durch ein fünf- bis siebenminütiges Sportprogramm, das nach der Hälfte einer Vorlesung oder eines Seminars angeboten wird, sollen Studierende nach langem Sitzen geistig und körperlich wieder fit werden. „Wir wollen die Teilnehmenden mobilisieren und dafür sorgen, dass sie kurz vom Unialltag abschalten“, sagt Janine Wegner. „Der Pausenexpress soll kreativ und abwechslungsreich sein.“ Dabei gebe es kein streng vorgegebenes Schema: Ob man den Rhythmus zu „We will rock you“ klatsche oder die Macarena tanze, sei gar nicht so wichtig.

Effektives Kurzsportprogramm

„Wir fangen immer mit sogenannten Energizer-Übungen zum Auflockern und Wachwerden an, dann kommen Kräftigungsübungen aus dem Fitnessbereich ohne Geräte – eine Ruderbewegung, ein Zehenstand, Kniebeugen. Zum Abschluss machen wir eine Entspannungs- oder Achtsamkeitsübung.“ Seit sechs Jahren bietet der Hochschulsport den Pausenexpress für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Freien Universität an – genügend Erfahrungswerte, wie ein effektives Kurzsportprogramm aussehen sollte, gibt es. „Wichtig sind die Freude an der Bewegung und so niedrigschwellige Übungen, dass alle mitmachen können“, sagt Janine Wegner.

Der Pausenexpress ist als Peer-to- Peer- Projekt gedacht: Nach einer Schulung durch die Trainerinnen und Trainer sollen Studierende die Bewegungspausen für ihre Kommilitoninnen und Kommilitonen selbstständig leiten. Janine Wegners Team baut zurzeit ein Netzwerk mit den Fachbereichen auf, interessierte Dozierende und Studierende können sich direkt an die Projektkoordinatorin wenden.

Zu wenig Bewegung im Studierendenalltag

„Move4health“ heißt das von der Techniker Krankenkasse für zunächst zwei Jahre geförderte Pilotprojekt der Freien Universität, über das Bewegungsangebote in den Studierendenalltag integriert werden sollen. „Wir möchten erreichen, dass sich die Studierenden der Freien Universität Berlin ähnlich viel bewegen, wie es die Weltgesundheitsorganisation vorschlägt: pro Woche zwei Stunden Ausdauersport und eine halbe Stunde Körperkrafttraining betreiben. Momentan tun das 65 Prozent der Studierenden leider nicht“, erläutert Burkhard Gusy, Privatdozent und promovierter Psychologe, der das übergeordnete Projekt „Healthy Campus“ leitet und die „University Health Reports“ organisiert.

Neben der aktiven Pause stand während des Sommersemesters ein Spielemobil mit Spiel- und Sportgeräten vor der Mensa II. „Wir haben ein Lastenfahrrad angeschafft, das wir mit verschiedenen Sport- und Spielgeräten bestückt haben“, sagt Janine Wegner. Fuß-, Basket- und Footbälle sowie Badmintonschläger etwa stellt der Hochschulsport bereit, aber auch Boccia, Riesenmikado oder Wikingerschach waren im Angebot. Gegen Pfand – idealerweise die Campuscard – können Studierende und Beschäftigte die Geräte ausleihen. Für die kühlere Jahreszeit wird derzeit ein Indoor-Standort gesucht.

Jennifer Gaschler

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