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Die Dächer der Rost- und Silberlaube um die Kuppel der Philologischen Bibliothek sind mit zahlreichen Photovoltaikanlagen ausgestattet.

© Dirk Laubner

Nachhaltigkeit und Verantwortung: Freie Universität ruft Klimanotstand aus

Hochschule bekennt sich zu ihrer Verantwortung für Nachhaltigkeit und steckt sich ehrgeizige Ziele.

Die Freie Universität Berlin hat den Klimanotstand ausgerufen. Das Präsidium der Hochschule verabschiedete eine Erklärung, in der sich die Hochschule zu ihrer Verantwortung beim Klimaschutz bekennt und weitreichende Handlungsziele formuliert. Ziel ist es unter anderem, als Einrichtung bis 2025 klimaneutral zu werden und das Thema Klimaschutz in den Lehrplänen aller Fächer zu verankern.

Wissenschaftliche Erkenntnisse zu den Ursachen des Klimawandels und der Umgang mit den damit verbundenen Risiken hätten eine fundamentale Bedeutung für die Entwicklung politischer Gegenstrategien, heißt es in der Erklärung des Präsidiums.

Der Beitrag der Wissenschaft zu dieser wichtigen globalen Herausforderung müsse größere Resonanz in Politik und Gesellschaft finden. „Wir als Universitäten haben dabei eine besondere Verantwortung“, betont Universitätspräsident Professor Günter M. Ziegler.

„Unsere Aufgabe ist es nicht nur, wissenschaftliche Erkenntnisse zu gewinnen und in die Gesellschaft zu vermitteln, wir selbst müssen in unserem Verantwortungsbereich auch vorbildlich handeln.“

Klimaschutz kommt in den Lehrplan

Mit der Ausrufung des Klimanotstandes hat die Freie Universität mehrere Ziele verknüpft. So verpflichtet sie sich, künftig bei allen Entscheidungen und Planungen die Auswirkungen auf das Klima zu berücksichtigen. Die Themen Nachhaltigkeit und Klimaschutz sollen in den Lehrplänen umfassend verankert und in die internationalen Netzwerke der Universität eingebunden werden.

Außerdem will die Freie Universität bis 2025 klimaneutral werden und ihre Anstrengungen zur Förderung von Nachhaltigkeit und Klimaschutz in der Verwaltung und auf dem Campus weiter ausbauen.

Das individuelle Klimaschutz-Engagement aller Universitätsangehörigen soll durch ein Ideen- und Innovationsmanagement unterstützt werden.

Um diese Ziele zu erreichen, hat ein neues, paritätisch besetztes Steuerungsgremium im Januar seine Arbeit aufgenommen. Ihm gehören Studierende, Professorinnen und Professoren sowie wissenschaftliche und wissenschaftsunterstützende Beschäftigte an.

„In einem ersten Schritt geht es darum, eine Klimaschutzstrategie mit dem Ziel der Klimaneutralität 2025 zu erarbeiten“, sagt Andreas Wanke, Leiter der Stabsstelle Energie und Nachhaltigkeit der Freien Universität.

„Dazu zählen Maßnahmen, um die Energieeffizienz zu verbessern, eine zukunftsorientierte Mobilität und ein nachhaltiges Beschaffungswesen zu gestalten und die Erzeugung erneuerbarer Energien auf dem Campus auszubauen“

Die FU hat den Strom- und Wärmeverbrauch reduziert

Die Freie Universität hat sich bereits in den vergangenen Jahren erfolgreich für den Klimaschutz eingesetzt. Durch ein Bündel von Maßnahmen ist es etwa gelungen, den Strom- und Wärmeverbrauch für den Campus zwischen 2001 und 2018 um 28 Prozent zu reduzieren.

Zusätzlich hat die Freie Universität vier Blockheizkraftwerke mit einer Gesamtleistung von 715 Kilowatt und neun Photovoltaikanlagen mit einer Leistung von 657 Kilowatt in Betrieb.

Gerechnet mit den von GEMIS – die Abkürzung steht für Globales Emissions-Modell Integrierter Systeme – und den vom Umweltbundesamt veröffentlichten CO2-Faktoren, resultiert daraus eine CO2-Minderung von nahezu 40 Prozent zwischen 2001 und 2018.

Bezieht man ein, dass die Freie Universität seit 2010 CO2-freien Strom bezieht, beläuft sich der Rückgang der Kohlendioxidemissionen zwischen 2001 und 2018 sogar auf 72 Prozent.

Trotz dieser Erfolge sollen die Astrengungen noch verstärkt werden. „Mit der Erklärung des Klimanotstands nehmen wir nicht nur unseren Campus in den Blick, sondern die gesamte Universität.

Fahrzeugflotte soll elektrisch werden

Unser Ziel ist es, das Thema systematisch in der universitären Lehre zu berücksichtigen und das persönliche Engagement aller Universitätsangehörigen auf diesem wichtigen Zukunftsfeld zu unterstützen“, unterstreicht Universitätspräsident Günter M. Ziegler.

In den kommenden Monaten soll die Mobilität auf dem Campus auf den Prüfstand gestellt werden. An der Freien Universität werden derzeit rund 80 Fahrzeuge betrieben, etwa Nutzfahrzeuge für den technischen Betrieb und Kleinbusse für wissenschaftliche Exkursionen.

Diese fahren 680 000 Kilometer jährlich und emittieren 190 000 Kilogramm CO2.

Diese Fahrzeuge sollen zügig durch elektrisch betriebene Autos ersetzt werden. Fünf E-Autos sind bereits im Einsatz. Außerdem soll ein Pooling-Konzept eine bessere Ausnutzung garantieren. Für kürzere Strecken stehen schon jetzt an den verschiedenen Standorten zehn elektrische Lastenfahrräder zur Verfügung. PK

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